tag:blogger.com,1999:blog-76068066424953341832024-03-14T00:46:43.878+01:00machthaber.deBeschäftigung mit ZeitgeschehenUnknownnoreply@blogger.comBlogger118125tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-56662860134803496082016-10-03T20:24:00.000+02:002016-10-24T02:55:21.718+02:00Flüchtlingszahl 2015 korrigiertAm 30.09.2016 wurde die Gesamtzahl derjenigen, die 2015 nach DE gekommen sind, um hier Schutz zu finden, vom Innenminister korrigiert. Im EASY-System erfasst hatte man ursprünglich rund 1.100.000. Jetzt geht man davon aus, dass rund 210.000 davon Fehl- und Mehrfachregistrierungen waren und 2015 nur rund 890.000 Schutzsuchende nach DE kamen.<br />
<a name='more'></a><hr />
<span style="color: #999999; font-size: 85%;">Die folgenden Zahlen sind gerundet:</span><br />
<ul>
<li>890.000 Personen hätten 2015 in DE Schutz gesucht
<ul>
<li>820.000 davon seien mittlerweile in dem sogenannten Kerndatensystem registriert, also erkennungsdienstlich erfasst.
<ul>
<li>789.000 der erkennungsdienstlich Erfassten hätten auch schon einen Asylantrag gestellt, zu denen es aber noch keine Entscheidung gebe.</li>
<li>31.000 der erkennungsdienstlich Erfassten haben demnach bislang noch keinen Asylantrag gestellt.
<ul style="list-style-type: circle;">
<li>20.000 derjenigen, die noch keinen Asylantrag gestellt haben, seien unbegleitete Minderjährige</li>
</ul>
</li>
</ul>
</li>
<li>20.000 sind erkennungsdienstlich noch nicht erfasst und haben demzufolge auch noch keinen Asylantrag stellen können.</li>
<li>50.000 wären zunächst ebenfalls registriert worden, hätten ihr Asylverfahren jedoch nicht weiterbetrieben. De Mazière vermutet, dass eine Mehrzahl von ihnen weitergereist seien oder die Rückreise angetreten hätten.</li>
</ul>
</li>
</ul>
<br />
2015 herrschte Chaos, als so viele Flüchtlinge kamen, wie nie zuvor. Zunächst wurden sie anonym registriert, nur mit Angabe von Herkunftsland und Zielort. So wurden sie im EASY-System erfasst, das zur Verteilung der angekommenen Flüchtlinge auf Ersteinrichtungen dient. Vor der Verteilung staute es sich aber stark. So kam es z.B. auch dazu, dass Flüchtlinge weiterzogen und sich an anderer Stelle erneut meldeten und sie so mehrfach registriert wurden.<br />
<br />
In den Ersteinrichtungen wurden die Ankömmlinge nach und nach erkennungsdienstlich erfasst. Erst im Laufe dieses Jahres wurden die bis dahin nicht in allen Bundesländern gleichen Datensysteme vereinheitlicht und zentral zusammengeführt. Auch wurde mit mehr Personal dafür gesorgt, dass die Annahme und Bearbeitung von Asylanträgen gewaltig beschleunigt wurde. Noch immer aber, hängt die Behörde weit zurück. Im Verhältnis dazu, wie weit sie schon vor der Krise zurück lag und wieviele Asylbegehrende danach gekommen sind, hat sie aber enorm viel geleistet und ist schon sehr weit.<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<br />
<ul>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/jahr-fluechtlingskrise-laeuft-31933848" target="_blank">Ein Jahr Flüchtlingskrise: Läuft doch</a> (SPIEGEL ONLINE, web.de, 30.09.2016, 18:55)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/890000-fluechtlinge-kamen-2015-deutschland-31934734" target="_blank">890.000 Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland</a> (dpa, web.de, 30.09.2016, 18:55)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/2015-kamen-890-000-asylsuchende-31934012" target="_blank">Asylbewerber 2015: Bundesinnenminister de Maizière korrigiert Zahl</a> (dpa, web.de, 30.09.2016, 13:34)</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/09/asylsuchende-2015.html" target="_blank">Bundesinnenminister de Maizière gibt aktuelle Flüchtlingszahlen bekannt</a> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 30.09.2016)</li>
</ul>
<br />
<br />
<aside>
<div class="hervorhebung1">
Ende Februar 2016 war noch berichtet worden, dass 13% der 2015 im EASY-System registrierten Schutzsuchenden nicht in den Ersteinrichtungen angekommen wären. Mein Artikel dazu:
<br />
<ul>
<li><a href="http://www.machthaber.de/2016/10/fluechtlingszahl-2015-korrigiert.html" target="_blank">Zahl der untergetauchten und nichtregistrierten Einwanderer in 2015 in DE</a> (machthaber.de, 01.03.2016)</li>
</ul>
Das hätte bedeutet, dass 87% der rund 1.092.000 im EASY-System registrierten Schutzsuchenden, also rund 950.000 in den Ersteinrichtungen gezählt worden waren. Dass es nun heißt, dass überhaupt nur 890.000 nach DE gekommen wären und davon 50.000 verschollen wären, irritiert mich deshalb. Vermutlich kamen also nicht nur Mehrfachregistrierungen im EASY-System vor, sondern auch Mehrfachzählungen von Insassen in den Ersteinrichtungen.
</div>
</aside><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-29960141876532370922016-09-25T18:15:00.000+02:002016-09-25T18:24:38.064+02:00Abstimmung über neues Schweizer Nachrichtendienstgesetz27,51% der Stimmberechtigten haben dem neuen Nachrichtendienstgesetz in der Schweiz ihre Zustimmung gegeben. Wegen niedriger Abstimmungsbeteiligung reichte das, damit das Gesetz jetzt als angenommen gilt.<br />
<a name='more'></a><hr />
5.303.238 Wahberechtigte (100%)<br />3.075.878 Nichtwähler (58%)<br />2.227.360 Wähler (42%)<br />1.458.827 Ja (27,51% der Wahlberechtigten, 65,5% der Wähler)<br /> 768.533 Nein (14,49% der Wahlberechtigten, 34,5% der Wähler)<br />
<br />
Im Verdachtsfall kann der Nachrichtendienst nun Telefonate abhören, Wohnungen verwanzen
und Computer anzapfen, sofern jeweils eine Genehmigung durch Regierungsstellen sowie dem höchsten
Schweizer Verwaltungsgericht vorliegt.<br />
<br />
Über mehr Rente und ökologischeres Wirtschaften konnte auch abgestimmt werden, dafür gab es aber nicht genug Ja-Stimmen von denen, die an der Abstimmung teilgenommen haben. 60% der Abstimmungsteilnehmer waren gegen die Rentenerhöhung, 63% gegen das ökologischere Wirtschaften.
<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.srf.ch/news/schweiz/abstimmungen/abstimmungen/nachrichtendienst-gesetz/einmuetiges-ja-zum-neuen-nachrichtendienst-gesetz" target="_blank">Einmütiges Ja zum neuen Nachrichtendienst-Gesetz</a> (srf.ch, 25.09.2016)</li>
<li><a href="http://www.tagesschau.de/ausland/schweiz-referendum-geheimdienst-101.html" target="_blank">Schweizer für mehr Geheimdienst-Befugnisse</a> (tagesschau.de, 25.09.2016)</li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-28682416089942745782016-09-19T19:26:00.000+02:002016-10-13T03:44:21.317+02:00Ergebnisse der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin 2016Was in anderen Bundesländern Landtag heißt, heißt in Berlin Abgeordnetenhaus. Es geht hier also um eine Landtagswahl.<br />
<br />
Hier im Artikel habe ich die Anzahl der Wahlberechtigten, Wähler, Nichtwähler, gültigen und ungültigen Stimmen erfasst sowie die Anzahl der Stimmen die alle wählbaren Parteien jeweils erhalten haben. Ich stelle den Wahlausgang sowohl im Verhältnis zu allen Wahlberechtigten dar als auch - wie üblich - im Verhältnis zu den gültigen Stimmen. In Bezug auf Letzteres sind auch die Gewinne bzw. Verluste in Bezug zum Wahlausgang 2011 verzeichnet.<br />
<br />
Verwendet habe ich die Daten aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis von 2016 und dem Endergebnis von 2011.<br />
<a name='more'></a><hr />
<h4>
Grunddaten 2016:</h4>
<br />
<ul>
<li>2.485.363 Wahlberechtigte (100%) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 24.853,63]</span></span>
<ul>
<li>822.765 Nichtwähler (= 33,10% der Wahlberechtigten)</li>
<li>1.662.598 Wähler (= 66,90% der Wahlberechtigten) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 16.625,98]</span></span>
<ul>
<li>25.690 Ungültige Zweitstimmen (= 1,58 % der Wähler bzw. 1,03% der Wahlberechtigten)</li>
<li>1.634.756 Gültige Zweitstimmen (= 98,33% der Wähler bzw. 65,78% der Wahlberechtigten) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 16.347,56]</span></span>
<ul style="list-style-type: circle;">
<li>149.646 (= 9,15% der gültigen Zweitstimmen der Wähler bzw. 6,02% der Wahlberechtigten) konnten die Parteien ihrer Wahl nicht in das neue Abgeordnetenhaus bringen.</li>
<li><b>1.485.110 (= 90,85% der gültigen Zweitstimmen der Wähler bzw. 59,75% der Wahlberechtigten) haben die neue Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses bestimmt.</b></li>
</ul>
</li>
</ul>
</li>
</ul>
</li>
</ul>
<br />
<h4>
Ergebnis 2016 in Bezug auf alle Wahlberechtigten <span style="color: #999999;">(unübliche Betrachtungsweise)</span>:</h4>
<br />
Bei dieser Betrachtungsweise wird deutlich, dass die größte Gruppe, die der Nichtwähler ist und, dass nur ein kleiner Teil der Wahlberechtigten die Zusammenstellung des Abgeordnetenhauses bestimmt.<br />
<br />
<b>Stimmen ___ % ___ Partei ___ Sitze</b><br />
<b>-----------------------------------------------------------------</b><br />
<span style="background-color: #fefaf2;">822.765 ___ 33,10 ___ Nichtwähler</span> <br />
352.369 ___ 14,18 ___ SPD ___ 38<br />
288.002 ___ 11,59 ___ CDU ___ 31<br />
255.740 ___ 10,29 ___ Linke ___ 27<br />
248.243 ___ 9,90 ___ Grüne ___ 27<br />
231.325 ___ 9,31 ___ AfD ___ 25<br />
109.431 ___ 4,40 ___ FDP ___ 12<br />
31.908 ___ 1,28 ___ Die PARTEI ___ 0<br />
30.565 ___ 1,23 ___ Tierschutzpartei ___ 0<br />
28.321 ___ 1,14 ___ PIRATEN ___ 0<br />
<span style="background-color: #fefaf2;"> 25.690 ___ 1,03 ___ Ungültige Zweiststimmen</span><br />
18.135 ___ 0,73 ___ Graue Panther ___ 0<br />
9.453 ___ 0,38 ___ NPD ___ 0<br />
7.840 ___ 0,32 ___ Gesundheitsforschung ___ 0<br />
7.294 ___ 0,48 ___ Pro Deutschland ___ 0<br />
6.698 ___ 0,27 ___ ALFA ___ 0<br />
3.467 ___ 0,14 ___ DKP ___ 0<br />
2.042 ___ 0,08 ___ PSG ___ 0<br />
1.298 ___ 0,05 ___ BÜSO ___ 0<br />
860 ___ 0,03 ___ Violette ___ 0<br />
837 ___ 0,03 ___ Menschliche Welt ___ 0<br />
635 ___ 0,03 ___ B ___ 0<br />
293 ___ 0,01 ___ ÖDP ___ 0<br />
<br />
<h4>
Ergebnis 2016 in Bezug auf die Menge aller gültig abgegebenen Zweitstimmen <span style="color: #999999;">(übliche Betrachtungsweise)</span>:</h4>
<br />
<span style="color: #999999;">Die Zweitstimmen entscheiden über die eventuelle Menge der Sitze im Parlament. Nur, wenn man mehr Direktmandate mit der Erststimme erreicht hat, als Sitze mit der Zweitstimme, wird der Überhang der Direktmandate der jeweiligen Partei als zusätzliche Sitze gezählt (Überhangmandate). Ansonsten sorgt ein Direktmandat nur dafür, dass der Politiker, der es errang, einen der Sitze seiner Partei im Abgeordnetenhaus sicher erhält und die Politiker auf der Liste der Partei, bei der Verteilung der Parteisitze, entsprechend nach hinten rücken.</span><br />
<br />
<b>Stimmen ___ % ___ Partei ___ Sitze<br />
-----------------------------------------------------------------</b><br />
352.369 ___ 21,55 ___ SPD ___ 38<br />
288.002 ___ 17,62 ___ CDU ___ 31<br />
255.740 ___ 15,64 ___ Linke ___ 27<br />
248.243 ___ 15.19 ___ Grüne ___ 27<br />
231.325 ___ 14,15 ___ AfD ___ 25<br />
109.431 ___ 6,69 ___ FDP ___ 12<br />
31.908 ___ 1,95 ___ Die PARTEI ___ 0<br />
30.565 ___ 1,87 ___ Tierschutzpartei ___ 0<br />
28.321 ___ 1,73 ___ PIRATEN ___ 0<br />
18.135 ___ 1,11 ___ Graue Panther ___ 0<br />
9.453 ___ 0,58 ___ NPD ___ 0<br />
7.840 ___ 0,48 ___ Gesundheitsforschung ___ 0<br />
7.294 ___ 0,45 ___ Pro Deutschland ___ 0<br />
6.698 ___ 0,41 ___ ALFA ___ 0<br />
3.467 ___ 0,21 ___ DKP ___ 0<br />
2.042 ___ 0,12 ___ PSG ___ 0<br />
1.298 ___ 0,08 ___ BÜSO ___ 0<br />
860 ___ 0,05 ___ Violette ___ 0<br />
837 ___ 0,05 ___ Menschliche Welt ___ 0<br />
635 ___ 0,04 ___ B ___ 0<br />
293 ___ 0,02 ___ ÖDP ___ 0<br />
<br />
<h4>
<b>Gewinne bzw. Verluste</b> der Parteien, die bereits bei der Wahl 2011 dabei waren - <b>bezüglich der Menge erhaltener Stimmen</b>:</h4>
<br />
<b>+/- Stimmen ___ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
+ 84.690 ___ LINKE<br />
+ 82.488 ___ FDP<br />
+ 19.047 ___ DIE PARTEI<br />
+ 8.911 ___ Tierschutzpartei<br />
+ 352 ___ PSG<br />
- 36 ___ B<br />
- 151 ___ DKP<br />
- 378 ___ BÜSO<br />
- 1.647 ___ ÖDP<br />
- 8.820 ___ GRÜNE<br />
- 10.544 ___ Pro Deutschland<br />
- 21.788 ___ NPD<br />
- 53.156 ___ CDU<br />
- 60.963 ___ SPD<br />
- 101.784 ___ PIRATEN <br />
<br />
<h4>
<b>Gewinne bzw. Verluste</b> der Parteien, die bereits bei der Wahl 2011 dabei waren - <b>bezüglich des prozentuellen Anteils an allen gültig abgegebenen Zweitstimmen</b>:</h4>
<br />
<b>+/- % ___ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
+4,85 ___ FDP<br />
+3,93 ___ LINKE<br />
+1,07 ___ DIE PARTEI<br />
+0,39 ___ Tierschutzpartei<br />
+0,00 ___ PSG<br />
-0,01 ___ B<br />
-0,03 ___ BÜSO<br />
-0,04 ___ DKP<br />
-0,11 ___ ÖDP<br />
-0,77 ___ Pro Deutschland<br />
-1,56 ___ NPD<br />
-2,40 ___ GRÜNE<br />
-5,73 ___ CDU<br />
-6,74 ___ SPD<br />
-7,17 ___ PIRATEN<br />
<br />
<h4>
<b>Gewinne bzw. Verluste</b> der Parteien, die bereits bei der Wahl 2011 dabei waren - <b>bezüglich erhaltener Sitze im Abgeordnetenhaus</b>:</h4>
<br />
<b>+/- Sitze _ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
+12 ___ FDP <br />
+ 8 ___ LINKE<br />
- 2 ___ GRÜNE<br />
- 8 ___ CDU<br />
- 9 ___ SPD<br />
-15 ___ PIRATEN ___ Nicht mehr im Abgeordnetenhaus<br />
<br />
<h4>
Erfolg der Parteien, die für das Abgeordnetenhaus von Berlin erstmals zur Wahl standen:</h4>
<b>% ___ Partei ___ Sitze<br />
----------------------------------------------------</b><br />
14,15 ___ AfD ___ 25<br />
1,11 ___ Graue Panther<br />
0,48 ___ Gesundheitsforschung<br />
0,41 ___ ALFA<br />
0,05 ___ Violette<br />
0,05 ___ Menschliche Welt<br />
<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE2016/presse/20160918c.pdf" target="_blank">Berliner Wahlen 2016 - Vorläufiges Wahlergebnis der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin </a> (wahlen-berlin.de, 19.09.2016)</li>
<li><a href="https://www.wahlen-berlin.de/historie/Wahlen/SB_B7-2-3-j05-11_BE.pdf" target="_blank">Wahlen in Berlin 2011 - Endergebnis</a> (wahlen-berlin.de, 09/2011)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_zum_Abgeordnetenhaus_von_Berlin" target="_blank">Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenhaus_von_Berlin" target="_blank">Abgeordnetenhaus von Berlin</a> (de.wikipedia.org)</li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-92087753109172154862016-09-11T21:04:00.002+02:002016-09-11T21:04:42.340+02:00WTC 11.09.2001Ich war an dem Tag gerade in einem Kölner Supermarkt einkaufen, als das Radio auf den Lautsprecher geschaltet wurde und ich so von den Einschlägen der Flugzeuge in die Türme erfuhr. Der zweite hatte gerade stattgefunden.<br />
<a name='more'></a><hr />
Zunächst sah ich in dem Akt nur den Aspekt der Kränkung Amerikas, das diese nach Bush 1 und 2 wahrlich verdient hatte. Als ich aber zu Hause im TV die Bilder sah und klar wurde, wieviele Menschen in den Türmen waren und in welch verzweifelter Lage sie sich befanden und ich realisierte, dass Menschen in den Flugzeugen gesessen hatten, verging mir das anfangs hämische Gefühl umgehend.<br />
<br />
Die hoffnungslose Hoffnung derjenigen, die oberhalb der Einschlagsstellen im zigsten Stock halb aus dem Fenster geklettert waren und mit Tüchern um Hilfe winkten. Die entschiedenen Stürze derjenigen, die wissend um die Ausweglosigkeit mit ihrem Leben abgeschlossen hatten.<br />
<br />
Die Mitschnitte der vielen Notrufe von Eingeschlossenen aus dem WTC, die irgendwann später im Internet veröffentlicht wurden. - Wenn ich heute recherchiere, komme ich zu dem Schluss, dass sie, in der Qualität, wie ich sie gehört habe, offenbar nicht legal veröffentlicht worden waren. Aber sie waren echt. Das war deutlich erkennbar. Ich hatte mich nämlich damals über die Veröffentlichung gewundert und war zunächst skeptisch.<br />
<br />
Ich erinnere mich z.B. wie folgt an die wiederholten Notrufe einer Frau:<br />
<br />
<div class="hervorhebung">
Eine Frau aus einem Stock oberhalb der Einschläge, die dort verantwortliche Gastgeberin einer Gruppe Menschen war, rief sehr höflich und professionell gefasst an und fragte, was sie tun sollten. Der Fluchtweg sei nicht passierbar. Es dringe Rauch ein, die Luft werde immer schlechter und es wäre sehr heiß.<br />
<br />
<b>Ihr wurde gesagt, sie solle auf Hilfe warten, Feurwehrleute seien unterwegs.</b><br />
<br />
Sie rief nach einer Weile ein zweites Mal an und fragte schon unruhiger, aber immer noch kooperativ, wann man denn mit Hilfe rechnen könne, man könne mittlerweile kaum noch atmen und es werde immer heißer. Sie könne ihre Gäste auch kaum noch davon abhalten, Scheiben einzuschlagen.<br />
<br />
<b>Die Feuerwehrleute müssten gleich da sein, wurde ihr gesagt.</b><br />
<br />
Die Frau rief kurz darauf nochmal an. Obwohl man jetzt allerhöchste Not raushörte, blieb sie immer noch sachlich: Man könne nicht mehr atmen, man sehe nichts mehr, Gäste hätten angefangen Scheiben einzuschlagen, es sei unerträglich heiß, besonders der Fußboden, man hätte sich auf Tische gestellt, es müsse jetzt wirklich dringend Hilfe kommen. Dann hört man Tumult und gellende Schreie und dann bricht die Verbindung ab.
</div>
<br />
<h4>
Links dazu</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.wtc-terrorattack.com/chronik.htm" target="_blank">Chronik des 11. September 2001</a> (Torsten Migge, wtc-terrorattack.com, 2001 - 2002)</li>
<li><a href="http://www.wtc-terrorattack.com/wtc-crash.htm" target="_blank">Der Terroranschlag des 11. September 2001</a> (Torsten Migge, wtc-terrorattack.com, 22.09.2001 - 22.09.2013)</li>
<li><a href="http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/11-september-2001-erschuetternde-notrufe-aus-dem-world-trade-center-veroeffentlicht-1117810.html" target="_blank">Erschütternde Notrufe aus dem World Trade Center veröffentlicht</a> (dpa/AP, faz.net, 29.08.2003) </li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/panorama/notruf-protokoll-aus-dem-wtc-911-letzte-verbindung-zum-leben-a-160480.html" target="_blank">Echo der verlorenen Stimmen</a> (Jim Dwyer, Übersetzung: Sebastian Christ, spiegel.de, 31.03.2006) </li>
<li><a href="http://www.n-tv.de/politik/119/Augenzeugen-vergessen-nicht-article4245661.html" target="_blank">Augenzeugen vergessen nicht</a> (dpa, Gisela Oswald, n-tv.de, 08.09.2011)</li>
<li>
<a href="https://beta.welt.de/print-welt/article151592/Ich-werde-sterben-nicht-wahr.html" target="_blank">"Ich werde sterben, nicht wahr?"</a> (Michael Powell, Michelle García, 15.11.2011)</li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-24025919882692304892016-09-09T19:35:00.000+02:002017-01-27T02:08:57.044+01:00Zahl der 2016 in DE registrierten Flüchtlinge/AsylbegehrendenWill man wissen, wieviele Flüchtlinge/Asylbegehrende sich erstmals als solche gemeldet haben, sind einzig die Zahlen aus dem EASY-System (EASY = Erstverteilung der Asylbegehrenden) aussagekräftig.<br />
<br />
Die Zahl der Registrierungen ist in 2016 deutlich niedriger als die Zahl der Asyl-Erstanträge. - 2015 war es umgekehrt.<br />
<br />
Dass derzeit monatlich mehr Asyl-Erstanträge entgegen genommen werden, als Neuankömmlinge registriert werden, liegt daran, dass seit dem starken Andrang in 2015 mit mehr Personal als früher zuerst Asyl-Erstanträge von Registrierten aus der weiteren Vergangenheit entgegen genommen werden, um den Rückstau abzuarbeiten und es liegt zugleich daran, dass die aktuellen Zahlen der Neuankömmlinge extrem gesunken sind.<br />
<br />
<span style="color: #999999;">Die Differenz zwischen der Zahl der Registrierungen von Neuankömmlingen und der Zahl der Asyl-Erstanträge nennt man übrigens EASY-Gap (Gap = Spalt, Lücke, Kluft, Abstand, Zwischenraum).</span><br />
<a name='more'></a><hr />
<h4>
So ist der Ablauf:</h4>
<br />
Ankommende Flüchtlinge/Asylbegehrende werden mit Angabe des Herkunftslands und des Zielorts und ansonsten anonym im EASY-System registriert und dann auf die für sie vorgesehenen Einrichtungen verteilt. Erst dort werden sie erkennungsdienstlich erfasst und über den Asylantrag informiert und bekommen einen Termin, um den Asylantrag stellen zu können. Ziel ist es, einen umgehenden Termin bieten zu können.<br />
<br />
Laut Pressemeldungen würde die Annahme der Asyl-Erstanträge der Ankunft der Flüchtlinge/
Asylbegehrenden unter den aktuellen Bedingungen immer näher rücken.<br />
<br />
<h4>
EASY-Daten 2016:</h4>
<br />
Summe der registrierten Flüchtlinge/Asylbegehrenden in 2016 bis inklusive Dezember: <b>321.371</b><br />
<br />
So hat sich das auf die Monate verteilt:<br />
<ul>
<li>91.671 (01/2016)</li>
<li>61.428 (02/2016)</li>
<li>20.608 (03/2016)</li>
<li>15.941 (04/2016)</li>
<li>16.281 (05/2016)</li>
<li>16.335 (06/2016)</li>
<li>16.160 (07/2016)</li>
<li>18.143 (08/2016)</li>
<li>15.618 (09/2016)</li>
<li>15.178 (10/2016)</li>
<li>17.566 (11/2016)</li>
<li>16.442 (12/2016)</li>
</ul>
<br />
<h4>
Die fünf am stärksten vertretenen Herkunftsländer</h4>
<br />
Die meisten Flüchtlinge/Asylbegehrenden kamen innerhalb dieses Zeitraums aus einem der folgenden fünf Herkunftsländer:
<br />
<ol>
<li>Syrien (89.161)<br />
<span style="color: #999999;">Schon bis Mitte letzten Jahres waren fast ein Viertel der Einwohner Syriens geflüchtet (ein Großteil davon in die Türkei, die in 2015 weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hatte).</span></li>
<li>Afghanistan (48.622)</li>
<li>Irak (45.901)</li>
<li>Iran (13.053)</li>
<li>Eritrea (12.291)</li>
</ol>
<br />
<h4>
Abzug von Fehl- und Mehrfacherfassungen</h4>
<br />
In der Pressemitteilung vom 12.10.2016 des BMI wird erstmals darauf hingewiesen, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden niedriger wäre als die EASY-Zahlen, da bei dieser ersten groben Registrierung keine persönlichen Daten erfasst würden, weshalb es zu Fehl- und Mehrfacherfassungen kommen könne. Am gleichen Tag war in einer Meldung bei tagesschau.de zu lesen, dass De Maizière gesagt haben soll, dass in den ersten neun Monaten dieses Jahres <b>213.000</b> Schutzsuchende nach Deutschland gekommen seien. Das entspricht 78,26% der bis dahin Registrierten und soll offenbar die Zahl der Schutzsuchenden nach Abzug der Fehl- und Mehrfacherfassungen sein. Woran das BMI diese bereinigte Zahl festmacht, wurde nicht gesagt. Eventuell entspricht sie der Zahl der mittlerweile erkennungsdienstlich Erfassten.<br />
<br />
<h4>
Erkennungsdienstliche Erfassung</h4>
<br />
Am 21.09.2016 sollen rund 210.000 derjenigen, die bis dahin innerhalb 2016 als Schutzsuchende nach DE gekommen sind, bereits erkennungsdienstlich erfasst worden sein. (Quelle: Letzter Abschnitt, Pressemitteilung, bmi.bund.de, 30.09.2016)<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/EASY_(Erstverteilung_der_Asylbegehrenden)" target="_blank">EASY (Erstverteilung der Asylbegehrenden)</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Erstaufnahmeeinrichtung_(Deutschland)" target="_blank">Erstaufnahmeeinrichtung (Deutschland)</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/01/asylantraege-2016.html" target="_blank">280.000 Asylsuchende im Jahr 2016</a> <b>- Siehe dort unter III. Registrierte Zugänge im EASY-System</b> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 11.01.2017)
</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/12/asylantraege-november-2016.html" target="_blank">26.438 Asylanträge im Monat November </a> <b>- Siehe dort unter III. Registrierte Zugänge im EASY-System</b> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 09.12.2016)
</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/11/asylantraege-oktober-2016.html" target="_blank">32.640 Asylanträge im Monat Oktober </a> <b>- Siehe dort unter III. Registrierte Zugänge im EASY-System</b> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 11.11.2016)
</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/10/asylantraege-september-2016.html" target="_blank">Asylzahlen für das 3. Quartal 2016 veröffentlicht</a> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 12.10.2016) </li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/09/asylsuchende-2015.html" target="_blank">Bundesinnenminister de Maizière gibt aktuelle Flüchtlingszahlen bekannt</a> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 30.09.2016) </li>
<li><a href="https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/09/asylantraege-august-2016.html" target="_blank">Monat August 2016: 18.143 EASY-Registrierungen</a> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 09.09.2016)</li>
<li><a href="http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/08/asylantraege-juli-2016.html" target="_blank">Monat Juli 2016: 74.454 Asylanträge, 16.160 EASY-Registrierungen</a> (Pressemitteilung, bmi.bund.de, 08.08.2016)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2016/20160707-asylgeschaeftsstatistik-juni.html?nn=3798410" target="_blank">Asylzahlen und Halbjahresbilanz [inklusive EASY-Daten aus 01-06/2016]</a> (bamf.de, 08.07.2016) </li>
<li><a href="https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/05/2016-05-24-easy-asylantrag-unterschied.html" target="_blank">EASY und Asylantrag - das ist der Unterschied</a> (bundesregierung.de, 25.05.2016)</li>
<li><a href="https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html" target="_blank">Flüchtlinge weltweit - Zahlen und Fakten bis Ende 2015</a> (uno-fluechtlingshilfe.de)</li>
<li><a href="http://www.nytimes.com/2015/07/09/world/middleeast/number-of-syrian-refugees-climbs-to-more-than-4-million.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&module=second-column-region&region=top-news&WT.nav=top-news&_r=1" target="_blank">Number of Syrian Refugees Climbs to More Than 4 Million</a> (NICK CUMMING-BRUCE, nytimes.com, 09.07.2015)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Syrien" target="_blank">Syrien</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/DE/Infothek/Statistiken/Asylzahlen/asylzahlen-node.html" target="_blank">Statistiken - Asylzahlen</a> (bamf.de)</li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-50003825936600103792016-09-06T17:59:00.000+02:002016-10-13T03:43:25.718+02:00Ergebnisse der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016Hier ist die Anzahl der Wahlberechtigten, der Wähler, der Nichtwähler, der gültigen und ungültigen Stimmen erfasst sowie die Anzahl der Stimmen die alle wählbaren Parteien jeweils erhalten haben.<br />
<br />
Neben der üblichen Darstellung des Wahlausgangs, die nur die gültig abgegebenen Stimmen berücksichtigt, wird der Wahlausgang hier zusätzlich im Verhältnis zu allen Wahlberechtigten dargestellt.<br />
<br />
Derart genauer hingesehen, erkennt man z.B., dass nur 50,5% der Wahlberechtigten Mecklenburg-Vorpommerns die neue Zusammensetzung des Landtags bestimmt haben.
<br />
<a name='more'></a><hr />
<ul>
<li>1.333.298 Wahlberechtigte (100%) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 13.332,98]</span></span>
<ul>
<li>511.653 Nichtwähler (= 38,4% der Wahlberechtigten)</li>
<li>821.645 Wähler (= 61,6% der Wahlberechtigten) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 8.216,45]</span></span>
<ul>
<li>15.249 Ungültige Zweitstimmen (= 1,9 % der Wähler bzw. 1,1% der Wahlberechtigten)</li>
<li>806.396 Gültige Zweitstimmen (= 98,1% der Wähler bzw. 60,5% der Wahlberechtigten) <br />
<span style="font-size: 75%;"><span style="color: #999999;">[1% = 8.063,96]</span></span>
<ul style="list-style-type: circle;">
<li>133.190 (= 16,5% der gültigen Zweitstimmen der Wähler bzw. 10% der Wahlberechtigten) konnten die Parteien ihrer Wahl nicht in den neuen Landtag bringen.</li>
<li><b>673.206 (= 83,5% der gültigen Zweitstimmen der Wähler bzw. 50,5% der Wahlberechtigten) haben die neue Zusammensetzung des Landtags bestimmt.</b></li>
</ul>
</li>
</ul>
</li>
</ul>
</li>
</ul>
<br />
<span style="color: #999999;">Folgend handelt es sich um Circa-Angaben, weil ich die veröffentlichten gerundeten Prozentzahlen der Verteilung der Stimmen (laut vorläufigem amtlichem Endergebnis vom 05.09.2016) zugrunde gelegt habe und selbst nochmal gerundet habe. So ergeben sich bei den Summen der Stimmen und Prozente Abweichungen gegenüber den oben stehenden totalen Zahlen.</span><br />
<br />
<h4>
Wahlausgang laut vorläufigem amtlichem Endergebnis vom 05.09.2016</h4>
<br />
In meinen unten stehenden Übersichten sind auch die Ergebnisse der Parteien, die sonst unter "Sonstige" oder "Andere" zusammengefasst werden, einzeln aufgeführt.<br />
<br />
Dass die Ergebnisse für Parteien, die bislang nicht im Landtag waren und jetzt keinen Sitz bekommen haben, in den Medien oft nur in einem gemeinsamen Balken als "Sonstige" oder "Andere" dargestellt werden, finde ich stets enttäuschend. Ich meine, dass es diejenigen, deren gewählte Partei keinen Sitz bekommen hat, sicher interessiert, wieviele außer ihnen noch für diese Partei gestimmt haben. Ich finde das sogar besonders interessant für alle; denn da haben Leute ihre Interessen verdeutlicht, ohne mit umgehender Machterreichung zu kalkulieren.<br />
<br />
Nicht zuletzt ist es wenig aufklärend, wenn man immer nur die erfolgreichsten Parteien aufführt und so wenig Bewusstsein für alle Wahlmöglichkeiten schafft. Dadurch erhalten bereits etablierte Parteien stets fast die gesamte Aufmerksamkeit und etablieren sich so immer noch mehr, während andere Parteien, obwohl es sie evtl. schon länger gibt, nicht mal als vorhanden wahrgenommen werden.<br />
<br />
<h5>
Wahlausgang in Bezug auf alle Wahlberechtigten und unter Einbeziehung der Nichtwähler sowie der ungültigen abgegebenen Zweitstimmen <span style="color: #999999;">(Unübliche Betrachtungsweise, aber wie ich finde, mit viel mehr Aussagekraft)</span>:</h5>
<b>Stimmen ___ % ___ Partei ___ Sitze</b><br />
<b>-----------------------------------------------------------------</b><br />
511.653 ___ 38,37 ___ Nichtwähler <br />
246.757 ___ 18,51 ___ SPD ___ 26<br />
167.730 ___ 12,58 ___ AfD ___ 18<br />
153.215 ___ 11,49 ___ CDU ___ 16<br />
106.444 ___ 7,98 ___ Linke ___11<br />
38.707 ___ 2,90 ___ Grüne ___ 0<br />
24.192 ___ 1,81 ___ NPD ___ 0<br />
24.192 ___ 1,81 ___ FDP ___ 0<br />
15.249 ___ 1,14 ___ Ungültige Zweiststimmen<br />
9.677 ___ 0,73 ___ Tierschutzpartei ___ 0<br />
7.258 ___ 0,54 ___ Familie ___ 0<br />
6.451 ___ 0,48 ___ Freier Horizont ___ 0 <br />
4.838 ___ 0,36 ___ Die PARTEI ___ 0<br />
4.838 ___ 0,36 ___ Freie Wähler ___ 0<br />
4.032 ___ 0,30 ___ PIRATEN ___ 0<br />
4.032 ___ 0,30 ___ Die Achtsamen ___ 0<br />
2.419 ___ 0,18 ___ ALFA ___ 0<br />
1.613 ___ 0,12 ___ DKP ___ 0<br />
806 ___ 0,06 ___ Bündnis C ___ 0<br />
<br />
Viele interessieren sich für diese Betrachtungsweise nicht, weil sie sich nur damit beschäftigen wollen, wie die Machtverhältnisse in der kommenden Legislaturperiode im Landtag sein werden. Ich persönlich finde es aber interessant, welche Wahl diejenigen treffen, die wählen dürfen und in welchem Verhältnis die späteren politischen Entscheider von Wahlberechtigten in ihrer Machtstellung unterstützt wurden oder nicht.<br />
<br />
Im Verhältnis zu allen Wahlberechtigten des Landes, fällt die Zustimmung für die Parteien ja deutlich mickriger aus, als es wirkt, wenn man nur die Wahlberechtigten berücksichtigt, die ihre Stimme/n gültig abgegeben haben.<br />
<br />
Dass bei allen Wahlen immer wieder sehr viele Wahlberechtigte ihre Stimme/n gar nicht oder ungültig abgeben, zeigt, dass ein großes Mitbestimmungspotential nicht genutzt wird. Zum Teil wird das keine Absicht sein; denn man kann ja auch krank werden und verhindert sein oder am Wahltag verwirrt und zu viele Kreuze setzen. Doch es gibt auch die, die denken, dass ihre Stimme eh nicht wichtig wäre und sich deshalb den Wahlakt sparen. Für andere kann aber wohl auch einfach keine Partei zur Wahl stehen, die sie wählen wollten. Diese haben durch Nichtwahl oder ungültig machen ihrer Stimme/n auch etwas zum Ausdruck gebracht.<br />
<br />
Der Umstand, dass zu jeder Wahl einige Wahlberechtigte neu hinzukommen (Erstwähler) oder wegfallen (Verstorbene) und ein Großteil der jeweils Wahlberechtigten, seine Stimme/n nicht oder ungültig abgibt, relativiert die Diskussion um die Wählerwanderungen zwischen den Parteien. Umfragen versuchen dem zwar nachzugehen, aber beispielsweise wahlberechtigte Nichtwähler oder Ungültigwähler in Umfragen zu erfassen ist schwer.<br />
<br />
<div class="hervorhebung1">
Ich persönlich würde deshalb davon abraten, auf die Themen der anderen zu gucken, um ihnen die Prozente abzuluchsen, sondern mich den Wahlberechtigten zuwenden, die bislang von keiner Partei angesprochen werden. Da gibt es mehr Prozente zu holen, ohne, dass man das verraten muss, wofür man steht. Demokratie hat nichts davon, wenn alle Parteien so tun als stünden sie für alles, wofür auch die anderen stehen. Es gibt beim Regieren und in der Oppositionsarbeit schon genug Notwendigkeiten für Zugeständnisse gegenüber Koalitionspartnern oder auch nur Parteikollegen.
</div>
<br />
<h5>
Wahlausgang ausschließlich in Bezug auf die gültig abgegebenen Zweitstimmen <span style="color: #999999;">(übliche Betrachtungsweise)</span>:</h5>
<span style="color: #999999;">Die Zweitstimmen entscheiden über die eventuelle Menge der Sitze im Parlament. Nur, wenn man mehr Direktmandate mit der Erststimme erreicht hat, als Sitze mit der Zweitstimme, wird der Überhang der Direktmandate der jeweiligen Partei als zusätzliche Sitze gezählt (Überhangmandate). Ansonsten sorgt ein Direktmandat nur dafür, dass der Politiker, der es errang, einen der Sitze seiner Partei im Landtag sicher erhält und die Politiker auf der Liste der Partei, bei der Verteilung der Parteisitze, entsprechend nach hinten rücken.</span><br />
<br />
<b>Stimmen ___ % ___ Partei ___ Sitze<br />
-----------------------------------------------------------------</b><br />
246.757 ___ 30,6 ___ SPD ___ 26<br />
167.730 ___ 20,8 ___ AfD ___ 18<br />
153.215 ___ 19,0 ___ CDU ___ 16<br />
106.444 ___ 13,2 ___ Linke ___ 11<br />
38.707 ___ 4,8 ___ Grüne ___ 0 <br />
24.192 ___ 3,0 ___ NPD ___ 0<br />
24.192 ___ 3,0 ___ FDP ___ 0<br />
9.677 ___ 1,2 ___ Tierschutzpartei ___ 0<br />
7.258 ___ 0,9 ___ Familie ___ 0<br />
6.451 ___ 0,8 ___ Freier Horizont ___ 0<br />
4.838 ___ 0,6 ___ Die PARTEI ___ 0<br />
4.838 ___ 0,6 ___ Freie Wähler ___ 0<br />
4.032 ___ 0,5 ___ PIRATEN ___ 0<br />
4.032 ___ 0,5 ___ Die Achtsamen ___ 0<br />
2.419 ___ 0,3 ___ ALFA ___ 0 <br />
1.613 ___ 0,2 ___ DKP ___ 0<br />
806 ___ 0,1 ___ Bündnis C ___ 0<br />
<br />
<h5>
Gewinne bzw. Verluste der Parteien, die bereits bei der Wahl 2011 dabei waren:</h5>
Im Folgenden sieht man, dass Stimmengewinn alleine unter Umständen nicht ausreicht, um auch Prozente hinzu zu gewinnen. In diesem Jahr haben 125.021 Wahlberechtigte mehr eine gültige Zweitstimme abgegeben als 2011. Schon um auf die gleiche Prozentzahl wie bei der letzten Wahl zu kommen, hätten die Parteien deshalb mehr Wählerstimmen benötigt als 2011. So hat die SPD zwar 4.506 Stimmen hinzu gewonnen, aber im Verhältnis zur diesmal höheren Gesamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen dennoch 5,0% verloren.
<h6>
Bezüglich der Zahl erhaltener Wählerstimmen:</h6>
<b>+/- Stimmen ___ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
+ 4.506 ___ SPD<br />
+ 3.169 ___ DIE PARTEI<br />
+ 2.138 ___ FDP<br />
- 3.280 ___ FAMILIE<br />
- 5.200 ___ FREIE WÄHLER<br />
- 8.695 ___ PIRATEN <br />
- 12.421 ___ NPD<br />
- 17.299 ___ GRÜNE<br />
- 20.516 ___ LINKE<br />
- 28.773 ___ CDU<br />
<h6>
Bezüglich des prozentuellen Anteils an der Gesamtmenge aller abgegebenen gültigen Stimmen:</h6>
<b>+/- % ___ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
+0,4 ___ Die PARTEI<br />
+0,2 ___ FDP<br />
-0,5 ___ Freie Wähler<br />
-0,6 ___ Familie<br />
-1,4 ___ PIRATEN<br />
-3,0 ___ NPD<br />
-3,9 ___ Grüne<br />
-4,0 ___ CDU<br />
-5,0 ___ SPD<br />
-5,2 ___ Linke<br />
<h6>
Bezüglich erhaltener Sitze im Parlament:</h6>
<b>+/- Sitze _ Partei<br />
----------------------------------------------------</b><br />
-1 ___ SPD <br />
-2 ___ CDU<br />
-3 ___ Linke<br />
-5 ___ NPD ___ Nicht mehr im Landtag<br />
-7 ___ Grüne ___ Nicht mehr im Landtag<br />
<br />
<h5>
Erfolg der Parteien, die für den MV-Landtag erstmals zur Wahl standen:</h5>
<b>% ___ Partei ___ Sitze<br />
----------------------------------------------------</b><br />
20,8 ___ AfD ___ 18<br />
1,2 ___ Tierschutzpartei<br />
0,8 ___ Freier Horizont<br />
0,5 ___ Die Achtsamen<br />
0,3 ___ ALFA<br />
0,2 ___ DKP<br />
0,1 ___ Bündnis C<br />
<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.wahlumfrage.de/mecklenburg-vorpommern-landtagswahl-2016-vorlaeufiges-wahlergebnis/" target="_blank">Mecklenburg-Vorpommern: Landtagswahl 2016 - Vorläufiges Wahlergebnis grob</a> (wahlumfrage.de, 05.09.2016)</li>
<li><a href="http://service.mvnet.de/wahlen/2016_land/dateien/atlanten/ergebnisse.2016/landtagswahl.html" target="_blank">Mecklenburg-Vorpommern: Landtagswahl 2016 - Vorläufiges Wahlergebnis detailliert</a> (mvnet.de, 05.09.2016)</li>
<li><a href="http://service.mvnet.de/cgi-bin/wahlen/2011_kom_land/wahl2011_anz.pl?L_WK99.htm" target="_blank">Mecklenburg-Vorpommern; Landtagswahl 2011 - Endgültiges Ergebnis detailliert</a> (mvnet.de) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Mecklenburg-Vorpommern_2016" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Mecklenburg-Vorpommern_2016</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Mecklenburg-Vorpommern_2011" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Mecklenburg-Vorpommern_2011</a></li>
<li><a href="http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2016-09-04-LT-DE-MV/index.shtml" target="_blank">Landtagswahl 2016 - Mecklenburg-Vorpommern - Übersicht</a> (tagesschau.de)</li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-25735913376418569022016-08-28T16:54:00.000+02:002016-08-28T17:10:54.846+02:00Bademoden-FreiheitSich um Frauen und Mädchen Sorgen zu machen, die (meinen) in einem blickdichten Stoffkäfig (Burka) durch die Gegend laufen (zu) müssen, ist zweifellos angebracht.<br />
<br />
Sich aber über Mädchen und Frauen zu beschweren, die beim Schwimmen nicht unnötig viel Haut und Körperkonturen zur Schau stellen wollen, ist verrückt.<br />
<a name='more'></a><hr />
<h4>
Ganzkörperschwimmanzug </h4>
<br />
Die aus dem Libanon stammende und in Australien lebende Erfinderin des zweiteiligen Ganzkörperschwimmanzugs aus Bademodenstoff, der nur Gesicht, Hände und Füße frei lässt und Körperkonturen nicht abmalt, hat sich vor seiner Vermarktung vom australischen Mufti die Bestätigung eingeholt, dass der Anzug den islamischen Kleiderregeln Genüge tut. Seither haben Muslimas, zumindest die, die keiner der besonders strengen islamischen Richtungen angehören, die Möglichkeit, problemlos öffentliche Schwimmangebote wahrzunehmen und nutzen das seit Jahren zunehmend.<br />
<br />
Der Schwimmanzug wird in jedem Land anders genannt. In Deutschland blöderweise Burkini, ein Wortmix aus Burka und Bikini, obwohl keine Gesicht verbergende Burka, sondern der das Gesicht komplett freilassende Hidschab Vorlage für den Kopfteil des Anzugs ist. In Ägypten heißt er deshalb auch "swimming hijab".<br />
<br />
<h4>
Teilweise sehr feindliche Reaktionen auf ihn </h4>
<br />
In etlichen europäischen Schwimmbädern und an etlichen Stränden Europas wurde leider das Tragen eines Ganzkörperschwimmanzugs verboten. Grund ist, dass nicht-islamische Nutzer/innen der Schwimmangebote nicht einfach nur einen Ganzkörperschwimmanzug wahrgenommen haben, sondern eine fremde Religion. Die wollte man ausgrenzen.<br />
<br />
Das ist erbärmlich in Ländern mit Religionsfreiheit, ganz fürchtlerlich für die betroffenen Mädchen und Frauen und ihre Nächsten und spaltend für die Gesellschaft. Es säht Unfrieden, zerstört, was bereits aufgebaut wurde und verhindert, was aufgebaut werden könnte.<br />
<br />
<h4>
Reflektion und Recht </h4>
<br />
In Oberhausen wurde ein schon älteres Verbot von Burkinis in örtlichen Hallenbädern nach ein paar Überlegungen wieder zurück genommen. In Frankreich gab es gerade ein Grundsatzurteil, dass Burkinis an Stränden nicht verboten werden dürften, da von ihnen keine konkrete Bedrohung ausginge.<br />
<br />
<h4>
Wahlkampf wirbt um Burkini-Feinde</h4>
<br />
Parteien, die sich in Frankreich gerade im Wahlkampf befinden, forderten als Reaktion auf das Urteil allen Ernstes ein Anti-Burkini-Gesetz.<br />
<br />
<h4>
Was bedeutet ein Burkini-Verbot? </h4>
<br />
Das Verbieten von Ganzkörperschwimmanzügen als Bademode in öffentlichen Schwimmbädern und an öffentlichen Stränden ist absurd. <b>Oder soll das Zeigen von viel Haut und Körperkonturen in Schwimmbädern, an Seen und Stränden neuerdings Pflicht werden?</b> Soll es verboten sein, im langen Kleid, mit Sonnenhut und Schultertuch im Strandkorb zu sitzen? Sollen Surfmonturen verboten werden? Sollen Nonnen nicht mehr bis an den Strand dürfen? Oder will man etwa ernsthaft ein Gesetz machen, das ausschließlich die Ganzkörperverhüllung speziell von Muslimas verbietet?<br />
<br />
Freiheit darf niemals unnötig eingeschränkt werden.<br />
<br />
<h4>
Entspannung angesagt </h4>
<br />
Ein Ganzkörperschwimmanzug ist kein Sprenggürtel, sondern ein Badespaß-Anzug.<br />
<br />
Wir leben in gemischten Gesellschaften, tun das lange schon friedlich nebeneinander und punktuell auch miteinander. Was einem heute noch fremd ist, ist einem schon morgen vertraut. Wir müssen nicht alle gleich sein, um Vertrauen zueinander zu entwickeln. Aber wir müssen uns darauf verlassen können, dass wir sein können, wie wir sind.<br />
<br />
<aside>
<div class="hervorhebung1">
<h4>
Bade-Kleiderregeln in islamischen Kulturkreisen</h4>
<br />
Muslimische Männer und Frauen sollen ihre " 'Aura" bedecken. ('Aura = Intimbereich) Was als Intimbereich gilt, ist je nach Auslegung des Islam und Koran unterschiedlich. Die am häufigsten in Bezug auf Bekleidung anzutreffende Festlegung: Die ‘Aura des Mannes reicht vom Nabel bis zu den Knien. Die ‘Aura der Frau ist der gesamte Körper mit Ausnahme des Gesichts, der Hände und der Füße. Die Körperformen und Geschlechtsmerkmale sollen nicht betont werden. Die Badehosen der Männer sind deshalb lang und weit und die Badeanzüge der Fauen bedecken alles außer Gesicht, Händen und Füßen und sind so gestaltet, dass die Körperformen zumindest minimal verschleiert werden. Die Kopfhaare der Frau gelten meist als besonders intim, daher trifft man das Kopftuch häufig an. Es ist möglich, dass Muslimas zum Verhüllen gezwungen werden, was selbstredend nicht okay wäre. Man kann aber davon ausgehen, dass die meisten Muslimas, die sich verhüllen, dies tun, weil sie sich ansonsten nackt und unwohl fühlen würden, wenn sie ihre als intim empfundenen Körperbereiche in der Öffentlichkeit nicht bedecken würden. Bei der Anwendung dieser Kleiderregeln geht es (unter Muslimen) auch darum, zweifellos zu signalisieren, dass man den anderen nicht auf sexueller Ebene begegnen will.</div>
</aside><br />
<aside>
<div class="hervorhebung1">
<h4>
Bade-Kleiderregeln in westlichen Kulturkreisen</h4>
In den letzten rund 100 Jahren hat sich in westlichen Kulturkreisen der beim öffentlichen Baden zu bedeckende Intimbereich stark verkleinert. An manchen Stränden können Frauen heute sogar oben ohne liegen und rumlaufen. Am meisten werden knappe Bikinis und Rumpfbadeanzüge getragen. Je schöner der Körper, umso mehr zeigt man gerne davon her. Es gibt das Wort Bikinizone und eine Tortur namens Bikinizonen-Waxing, mit der Frauen ihren natürlich gewachsenen Schamhaarbereich traktieren, weil nur soviel Haar stehen bleiben soll, wie die knappe Mode bedeckt. Wer dazu nicht bereit ist oder als Makel empfundene Stellen zu intim findet, um sie jedem zu zeigen, kann auf andere Bademode zurückgreifen. Meist ist die nur im Sportlook zu haben, aber immerhin. In Schwimmbädern ist es Pflicht, im Wasserbereich Schwimmkleidung aus Bademodenstoff, wie etwa Elastan, zu tragen und häufig auch eine Badekappe. Beides, um weniger Schmutz (Staub und Haare) ins Wasser einzubringen, ersteres außerdem, damit man von mit Wasser vollgesaugter Kleidung nicht in die Tiefe gezogen wird. Ansonsten läuft aber jeder nach seinem Geschmack und Bedürfnis, zumindest am Strand und im Freibad-Gelände, herum. Wer helle Haut hat, bedeckt sich lieber großzügig und tut gut daran. Cappys, Sonnenhüte, Schultertücher, lange Shirts oder Strandkleider sind in dem Zusammenhang nicht unüblich. Knappe oder verhüllende Kleidung gilt in westlichen Kulturkreisen gleichermaßen nicht als Signal dafür, ob man anderen auf sexueller Ebene begegnen will oder nicht.
</div>
</aside>
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Burkini" target="_blank">Burkini</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.tagesspiegel.de/politik/der-burkini-verhuellt-schwimmen/8776512.html" target="_blank">Der Burkini - Verhüllt schwimmen</a> (TSP, tagesspiegel.de, 11.09.2013)</li>
<li><a href="https://www.allmystery.de/i/t47e1c1_shutterstock_234648178-427x285.jpg" target="_blank">Bild eines Beispeils für einen Burkini</a> (allmystery.de)</li>
<li><a href="https://www.amazon.de/Shepa-Badeanzug-Schwimmanzug-Knielang-Schwarz/dp/B00684E68O/ref=pd_sim_sg_1?ie=UTF8&refRID=00DFEMH7SAEZP6Z84K05" target="_blank">Bild eines Beispiels für einen Sportbadeanzug mit längerem Bein</a> (amazon.de)</li>
<li><a href="https://www.allmystery.de/i/t7bab75_Bundesarchiv_Bild_146-1973-030A-51_Stran.jpg" target="_blank">Strandmode 1910</a> (Georg Pahl, Bundesarchiv, allmystery.de)</li>
<li><a href="https://vid.alarabiya.net/images/2016/08/19/68502329-cbbc-4e99-8410-1524d743d3e4/68502329-cbbc-4e99-8410-1524d743d3e4.PNG" target="_blank">Bild mit plantschenden Nonnen am Strand</a> (vid.alarabiya.net, 19.08.2016)</li>
<li>'<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFAura" target="_blank">Aura</a> (de.wikipedia.org) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Keuschheit#Islam" target="_blank">Keuschheit im Islam</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-das-sind-die-verschiedenen-kopftuecher-muslimischer-frauen-1.3120245" target="_blank">Hidschab</a> - Gesicht ganz frei - (sueddeutsche.de)</li>
<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-das-sind-die-verschiedenen-kopftuecher-muslimischer-frauen-1.3120245-5" target="_blank">Niqab</a> - Nur Augen frei - (sueddeutsche.de)</li>
<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-das-sind-die-verschiedenen-kopftuecher-muslimischer-frauen-1.3120245-6" target="_blank">Burka</a> - Augen hinter Stoffgitter - (sueddeutsche.de)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Islam#/media/File:Madhhab_Map3.png" target="_blank">Bild der Verteilung unterschiedlicher islamischer Richtungen</a> (Peaceworld111, de.wikipedia.org)</li>
<li><b>Zum Thema Burkini - Deutschland:</b></li>
<ul>
<li><a href="http://www.bverwg.de/entscheidungen/entscheidung.php?ent=110913U6C25.12.0" target="_blank">Gericht befindet: Teilnahme an koedukativem Schwimmunterricht im Burkini sei hinnehmbar</a> (Abschnitt 24, 6. Senat des Bundesverwaltungsgerichts,
bverwg.de, 11.09.2013)</li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/schulspiegel/burkini-urteil-schwimmunterricht-fuer-muslimisches-maedchen-a-921650.html" target="_blank">Burkini-Urteil: Musliminnen müssen am Schwimmunterricht teilnehmen</a> (otr/dpa, SPIEGEL ONLINE, 11.09.2013)</li>
<li><a href="http://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/burkinis-sind-nun-in-oberhausener-hallenbaedern-erlaubt-id11896438.html" target="_blank">Burkinis sind nun in Oberhausener Hallenbädern erlaubt</a> (Peter Szymaniak, derwesten.de, 08.06.2016)</li>
<li><a href="http://www.focus.de/panorama/welt/religion-burkini-verbot-in-neutraublinger-hallenbad_id_5611503.html" target="_blank">Neutraublinger Hallenbad verbietet Ganzkörperbadeanzug</a> (jha/dpa, focus.de, 10.06.2016)</li>
<li><a href="http://fudder.de/warum-verbietet-das-freiburger-keidel-bad-burkinis" target="_blank">Warum verbietet das Freiburger Keidel-Bad Burkinis?</a> (Daniel Laufer, fudder.de, 08.07.2016)</li>
<li><a href="http://www.zdf.de/mein-land-dein-land/mein-land-dein-land-bikini-trifft-burkini-wo-der-ruhrpott-baden-geht-grugabad-44581922.html" target="_blank">Bikini trifft Burkini - Wo der Ruhrpott baden geht</a> (zdf.de, 06.08.2016)</li>
<li><a href="http://www.bild.de/regional/berlin/burka-verbot/burkini-zoff-in-brandenburger-therme-47335872.bild.html" target="_blank">Burkini-Zoff in Brandenburger Therme</a> (MICHAEL SAUERBIER, bild.de, 16.08.2016) </li>
</ul>
<li><b>Zum Thema Burkini - Schweiz:</b> </li>
<ul>
<li><a href="http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/thurgau/kantonthurgau/tz-tg/Erste-Burkinis-in-der-Badi-Frauenfeld;art123841,3783899" target="_blank">Erste Burkinis in der Badi Frauenfeld</a> (Nina Ladina Kurz, Juli 2013, tagblatt.ch, 24.04.2014)</li>
<li><a href="http://www.watson.ch/Schweiz/Basel/387204652-Badi-Kulturkampf--Oben-Ohne-in-Basler-Frauenbadi-erlaubt--zuviel-Stoff-verboten" target="_blank">Badi-Kulturkampf: Oben Ohne in Basler Frauenbadi erlaubt, zuviel Stoff verboten</a> (watson.ch, 28.04.2016)</li>
</ul>
<li><b>Zum Thema Burkini - Niederlande:</b></li>
<ul>
<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/panorama/kein-zutritt-im-burkini-schwimmbad-schickt-1.277822" target="_blank">Kein Zutritt im "Burkini" - Schwimmbad schickt Muslimin heim</a> (vs, sueddeutsche.de, 17.05.2010)</li>
</ul>
<li><b>Zum Thema Burkini - Frankreich:</b></li>
<ul>
<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/verbot-in-cannes-ein-burkini-ist-keine-burka-1.3120807" target="_blank">Verbot in Cannes - Ein Burkini ist keine Burka</a> (tba, sueddeutsche.de, 15.08.2016)</li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/nizza-polizei-zwingt-frau-zum-ausziehen-ihres-burkini-a-1109199.html" target="_blank">Burkiniverbot in Nizza: Polizei zwingt Frau zum Ausziehen ihrer Kleidung</a> (kgp, SPIEGEL ONLINE, 24.08.2016)<br />
Titel später geändert in:<br />
Burkiniverbot in Nizza: Polizei stellt Frau am Strand zur Rede
</li>
<li><a href="http://www.deutschlandradiokultur.de/aus-den-feuilletons-erzwungener-striptease-fuer-die-freiheit.1059.de.html?dram:article_id=364097" target="_blank">Erzwungener Striptease für die Freiheit?</a> (Hans von Trotha, deutschlandradiokultur.de, 25.08.2016)</li>
<li><a href="http://www.deutschlandradiokultur.de/interview-mit-bloggerin-merve-kayikci-konservative-muslimas.2156.de.html?dram:article_id=364034" target="_blank">Konservative Muslimas tragen keinen Burkini</a> (Timo Grampes interviewt Merve Kayikci, deutschlandradiokultur.de, 25.08.2016)</li>
<li><a href="https://beta.welt.de/kultur/article157858532/Dieses-Bild-ist-eine-Ikone-der-Unfreiheit.html" target="_blank">Dieses Bild ist eine Ikone der Unfreiheit</a> (Andreas Rosenfelder, beta.welt.de, 26.08.2016)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/frankreich-gericht-kippt-burkini-verbote-31829154" target="_blank">Frankreich: Gericht kippt Burkini-Verbot</a> (dpa/AFP/tfr, web.de, 26.08.2016)</li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/burkini-urteil-in-frankreich-politik-stuerzt-sich-auf-den-badeanzug-a-1109673.html" target="_blank">Bademode im Wahlkampf: Jetzt geht der Burkini-Zoff erst richtig los</a> (Stefan Simons (Paris), spiegel.de, 26.08.2016)</li>
<li><a href="https://beta.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article157876888/Parteien-fordern-Anti-Burkini-Gesetz.html" target="_blank">Parteien fordern Anti-Burkini-Gesetz</a> (dpa, beta.welt.de. 27.08.2016)</li>
</ul>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-87483481449116373402016-07-17T16:36:00.000+02:002016-07-22T01:54:38.894+02:00Putscherei in der Türkei<h4>
Putsch-Versuch oder Putsch-Inszenierung?</h4>
<br />
Ob die Ereignisse vom 15. auf den 16.07.2015 eine Putsch-Inszenierung im Auftrag von Staatspräsident Erdogan selbst waren oder tatsächlich ein Putsch-Versuch von Gegnern seiner Bestrebungen, wird man, wenn überhaupt, wohl erst in Jahrzehnten erfahren.<br />
<a name='more'></a><hr />
<br />
<h4>
Putsch-Versuch</h4>
<br />
Falls es ein Putschversuch von Erdogan-Gegnern war, war es der Versuch, die Türkei von Erdogan zu befreien, der ja seinerseits seit geraumer Zeit die Türkei schrittweise putscht, um letztlich Alleinherrscher über Land, Leute und Religion in der Türkei zu werden und das, wie ich vermute, auch auf Lebenszeit und mit Vererbung seiner Position. Noch gibt die Verfassung den Rahmen vor, er will aber selbst den Rahmen bestimmen. Er steht kurz davor, das Ziel zu erreichen. Kritsche Medien wurden bereits enteignet, Verfassungsrichter kaltgestellt, Parlamentariern wurde die Immunität entzogen, weshalb Kritiker, wie die kurdischen Abgeordneten, als Terroristen verhaftet werden können, der eigentlich mächtige Ministerpräsident wurde zuletzt gegen einen Erdogan-loyalen Allem-Zustimmer ausgetauscht, der Ministerrat ist nur eine Gruppe gut besoldeter Befehlsempfänger. Jeder, der nicht sagt oder schreibt, was Erdogan sich wünscht, bezeichnet Erdogan als Terrorist und lässt er verhaften. Den Frauen des Landes hat er zuletzt übermittelt, dass islamische Frauen gefälligst nicht verhüten.<br />
<br />
Also, das Land der Väter existiert nicht mehr. Verraten kann man nur Erdogans neues Türkei-Konstrukt und seine höchst persönlichen Ambitionen. Dem haben Gegner aber niemals Treue geschworen. Außer Erdogan und seinen Anhängern setzt wohl auch niemand die Türkei mit Erdogan gleich.<br />
<br />
<h4>
Statements aus dem Ausland</h4>
<br />
Statements aus dem Ausland während des Putschversuches mahnten, dass Änderungen nur demokratisch im Rahmen der Verfassung vorgenommen werden sollten, nicht mit Gewalt. Stimmt, das ist wünschenswert. Das Problem: Genau die Verfassung und Demokratie ist es aber, die die Putschisten bewahren wollen, Erdogan hingegen demnächst ändern will, damit man mit ihrer Hilfe sich seiner nie mehr entledigen kann.<br />
<br />
Nachgelegt wurde nach Niederschlagung des Putschversuchs, dass die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit erhaltenswert wären. Das richtete sich offensichtlich mehr an Erdogans Bestrebungen als an die Putschisten.<br />
<br />
<h4>
Putsch-Inszenierung</h4>
<br />
Der Verdacht, dass Erdogan selbst den Putschversuch inszeniert haben könnte, kommt deshalb auf, weil der Putschversuch halbherzig durchgeführt wurde und so von Beginn an zum Scheitern verurteilt war und die Putschversuch-Szenen Erdogan nun aber das erleichtern, was er jetzt eh als nächstes tun wollte: Die Republik noch umfangreicher von seinen Gegnern säubern und auch die Todesstrafe wieder einführen. Zudem kann er jetzt auch das Militär innenpolitisch entschärfen, das (als Ganzes) bekanntermaßen stets eine Gefahr für Machthaber der Türkei darstellt, gestürzt zu werden, wenn sie die kemalische Verfassung missachten. <br />
<br />
Der Putschversuch war insofern halbherzig, als man mit militärischen Kenntnissen eigentlich hätte absehen können, dass er scheitern muss. Da nur ein kleiner Teil des Militärs (vermeintlich) geputscht hat, war von Beginn an klar, dass der größere Teil des Militärs und die Polizei Erdogan zur Abwehr des Putsches noch zur Verfügung stehen würde. Auch wirkte es nicht als wären die (vermeintlichen) Putschisten sehr entschieden. Sie sperrten und besetzten zwar einiges, stellten Panzer auf Plätze, flogen mit Überschall niedrig über die Stadt und warfen eine Bombe auf das Parlamentsgebäude, das, aufgrund der nächtlichen Uhrzeit, aber wohl kaum gerade von Menschen genutzt wurde. Auch richteten sie ihre Waffen nicht auf die Menschen, sondern Richtung Boden. Respekt flößten sie allein dadurch ein, dass sie da waren.<br />
<br />
Erdogan wusste, dass der (vermeintlich) putschende Teil des Militärs klein war und ihm zur Niederschlagung sowohl der wesentlich größere Teil des Militärs und auch die Polizei mit ihren Sonderkommandos zur Verfügung stand. Dennoch hat Erdogan als erstes die Bevölkerung dazu aufgefordert, sich auf bestimmten Plätzen, auf denen man die putschenden Militärteile antreffen konnte, sich diesen entgegen zu stellen und sie zu vertreiben.
<br />
<br />
Viele Erdogan-Anhänger und auch einige, die den (vermeintlichen) Putschversuch als Angriff auf die Demokratie verstanden, folgten dem Aufruf. Manche stellten sich den (vermeintlichen) Putschisten nur demonstrierend in den Weg, andere wendeten gleich Gewalt gegen die (vermeintlichen) Putschisten an. Diese mussten sich verteidigen und so kam es zu gegenseitiger Gewalt und schon da sahen die (vermeintlichen) Putschisten schwach und wenig Angst einflößend aus. Die Panzerkanonen wurden nicht abgefeuert. Bevor die (vermeintlichen) Putschisten von den Erdogan-Anhängern lebensbedrohlich angegriffen wurden, war auch mit den Gewehren nicht auf Menschen, sondern bestenfalls in die Luft geschossen worden. Und bevor die Panzer gestürmt wurden, war mit ihnen auch nicht seltsam manövriert worden. Ermutigt von der Schwäche der (vermeintlichen) Putschisten mutierten Erdogan-Anhänger zuletzt sogar zum brutalen, misshandelnden Mob, der auf längst wehrlose, am Boden liegende (vermeintliche) Putschisten eintrat. <br />
<br />
Es waren aber auch alle Polizeikräfte mit ihren Sonderkommandos sowie der entschieden größere, nicht-putschende Teil des Militärs blitzschnell mobilisiert und mit ihrer Hilfe auch die besetzten Institutionen schnell wieder frei von (vermeintlichen) Putschisten.<br />
<br />
<h5>
Die Bilder, anschließende Propaganda und erste Säuberungen</h5>
Durch die herbeigerufenen (vor allem) Anhänger Erdogans, sieht es aus, als wäre gegen das Volk vorgegangen worden. Das bomardierte Parlament sieht nach ausreichend Gewalt aus. Erdogan präsentierte sich von Beginn an siegessicher, machtvoll und schließlich als erfolgreicher Held. Es hieß nach Ende der Niederschlagung des (vermeintlichen) Putschversuchs, dass damit das Land, das Volk, die Demokratie gerettet worden seien. Der Eindruck wurde vermittelt, dass Erdogan für Demokratie stünde und Putschversuche Verrat am Vaterland wären. Säuberung und Todesstrafe waren Begriffe, die fielen. Altbewährte Feindbilder, wie Gülen und USA, als (vermeintlich) Verantwortliche wurden neu belebt.<br />
<br />
Von der Opposition war zu sehen, dass sie sich schon früh und demonstrativ geschlossen hinter Erdogan und gegen die (vermeintlichen) Putschisten stellte. Sie hat aber auch schon lange Angst und ist handzahm gegenüber Erdogan und hätte beim Gelingen eines echten Militärputsches auch schlechte Karten, etwa die Enteignung der Parteivermögen und mehrjährige Berufsverbote zu befürchten. Verkauft wurde das aber als Stärke und Hoffnungsfunke für Annäherung und Zusammenhalt. <br />
<br />
Es sollen schon am 16.07.2016 massenhaft Militärs (nicht nur die aus dem (vermeintlichen) Putschversuch) festgenommen sowie 2745 Richter und fünf Mitglieder des Hohen Rats der Richter und Staatsanwälte in Ankara vom Dienst entbunden worden sein.<br />
<br />
Die Erdogan-Anhänger, die man auf der Straße hatte kämpfen lassen, feierten nach der Niederschlagung ausgelassen "ihren" Sieg.<br />
<br />
Was dem droht, der jetzt in der Türkei noch eine Erdogan-kritische Meinung äußert, mag vermutlich keiner testen.<br />
<br />
<h4>
Links dazu</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-200211.html" target="_blank">Tagesschau vom 16.07.2016 15:40</a> (Video, tagesschau.de, 16.07.2016, 16:34)</li>
<li><a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/tuerkei-putsch-115.html" target="_blank">Bilderstrecke: Das Militär gegen Erdogan</a> (Reuters/dpa/AFP/Silvia Stöber/AP, tagesschau.de, 15./16.05.2016)</li>
<li><a href="http://www.huffingtonpost.de/2016/07/16/presseschau-erdogan-putsch_n_11031376.html" target="_blank">Angst vor der Rache: Medien appellieren an Erdogans Vernunft</a> (Elisabeth Kagermeier, huffingtonpost.de, 16.07.2016)</li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-24757823229004318812016-06-25T21:07:00.000+02:002016-07-02T02:53:21.127+02:00Moderne Sklaverei in Europa<div class="hervorhebung1">
Um deutlich zu machen, dass man nicht von Sklaverei in vergangenen Epochen, sondern von Sklaverei, die aktuell stattfindet, spricht, nennt man diese "Moderne Sklaverei".
</div>
<br />
Laut "Global Slavery Index" sind 2016 weltweit schätzungsweise rund 45,8 Millionen Menschen versklavt, rund 1,24 Millionen davon in Europa. In Deutschland leben schätzungsweise 14,5 Tausend Menschen als Sklaven.<br />
<a name='more'></a><hr />
65 Prozent der identifizierten Opfer von Menschenhandel in Europa stammen aus der Europäischen Union (EU), vor allem aus Osteuropa, darunter Rumänien, Bulgarien, Litauen, Slowakei. Nicht-EU-Opfer von Menschenhandel nach Europa, stammen vor allem aus Nigeria, China und Brasilien. Betroffen sind Kinder, Frauen und Männer. In 80 Prozent der in der EU behördlich erfassten Fälle sind die Opfer weiblich.<br />
<br />
<h4>
Formen der Sklaverei</h4>
<br />
Kommerzielle sexuelle Ausbeutung und Zwangsarbeit sind die am häufigsten berichteten Formen der modernen Sklaverei in Europa. Fälle von Zwangsarbeit wurden in ganz Europa berichtet, in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fleischwirtschaft, Fischerei, auf dem Bau, in der Gastronomie, der Textilindustrie, der Hausarbeit und anderen Arbeitsfeldern. Fälle von Zwangsverheiratung von Kindern wurden vor allem in der Türkei identifiziert. Sie ist zwar auch dort verboten, da Eheschließungen jedoch nicht behördlich kontrolliert werden, fallen sie Behörden nur dann auf, wenn Schwangerschafts- und Geburtsprobleme auftreten. In Bulgarien trifft man auf Kinder, die in Zwangsbettelei verkauft oder vermietet wurden. Innerhalb einiger bulgarischer Roma-Gemeinschaften, gilt auch erfolgreicher "Brautraub " nach wie vor als legale Eheschließungsmethode.<br />
<br />
<h4>
Täter</h4>
<br />
Kriminelle Banden betreiben Menschenhandel über komplexe Netzwerke. Sie rekrutieren die Opfer mit Gewalt oder locken sie mit falschen Versprechungen in die Falle, nicht selten unter Mithilfe von Menschen, die den Opfern nahe stehen. Sie transportieren die Opfer über Land-, See- oder Luftweg und haben verbindungseigene Zwischenstationen entlang der Routen. Teil des Netzwerks sind immer auch korrupte Behörden oder einzelne korrupte behördliche Mitarbeiter. Am Ende der Kette sitzen gierige Unternehmer und Privatleute, die die Opfer ausbeuten oder missbrauchen wollen.<br />
<br />
Zusätzlich zur Nutzung von Sklaven innerhalb Europas, sind europäische Unternehmen und Verbraucher auch Komplizen von Sklaverei außerhalb Europas, wegen der Waren, die innerhalb Europas vertrieben, aber außerhalb Europas von Sklaven produziert und befördert werden. <br />
<br />
<h4>
Gefährdung</h4>
<br />
<div class="hervorhebung2">
Menschen, die sehr arm sind und keinen persönlichen, bürgerlichen und politischen Schutz genießen, sind besonders gefährdet, in Sklaverei zu landen oder ihre Nächsten in dieses Schicksal zu schicken.
</div>
<br />
Roma-Gemeinschaften gehören zu den am stärksten an den Rand der Gesellschaft und Aufmerksamkeit gedrängten Bevölkerungsgruppen innerhalb Europas. Aufgrund ihrer Armut und ihrem fehlenden Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, sind ihre Mitglieder besonders gefährdet, vor allem die Kinder, die aufgrund von Not verkauft oder vermietet werden. <br />
<br />
Die Flüchtlinge, die 2015 und 2016 nach Europa gekommen sind, sind ebenfalls eine sehr gefährdete Gruppe. Ob und, wenn ja, wieviele von ihnen in Sklaverei gelandet sind, ist noch nicht schätzbar und noch nicht Teil der genannten Zahlen. Aus Berichten von Flüchtlingen weiß man aber, dass schon entlang der Fluchtrouten Menschenhändler aktiv wurden. Je einsamer, jünger und ärmer die Flüchtlinge, umso gefährdeter waren sie. Da, wegen der großen Flüchtlingszahlen, die Aufnahme in Europa sehr schleppend und unübersichtlich verlief, kann es sein, dass etliche Flüchtlinge dauerhaft zu Opfern der Sklavenhändler wurden. Besonders beunruhigt ist man wegen 10 Tausend Kindern, von denen man nicht weiß, wo sie seit ihrer Registrierung abgeblieben sind.<br />
<br />
<h4>
Faktoren, die innerhalb eines Staates und seiner Gesellschaft Schutz vor Anfälligkeit für Sklaverei und Ausbeutung der Einwohner bieten:</h4>
<ul>
<li>Frieden</li>
<li>Demokratie</li>
<li>Menschenrechte</li>
<li>Wirtschaftliche Rechte</li>
<li>Geringes Maß an Diskriminierung (Schutz vor Diskriminierung)</li>
<li>Vertrauenswürdigkeit des Justizsystems</li>
<li>Bezahlbare Gesundheitsleistungen</li>
<li>Zugang zu sozialen Dienstleistungen</li>
<li>Zugang zu Bildung</li>
<li>Gute stabile wirtschaftliche Situation mit guten Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten (Wenig Arbeitslosigkeit und Niedriglohnarbeitsverhältnisse)</li>
<li>Geringes Maß an Korruption (Bekämpfung von Korruption)</li>
<li>Geringes Maß an Kriminalität (Bekämpfung von Kriminalität)</li>
<li>Politische Stabilität</li>
</ul>
Und, wie ich persönlich meine, auch:
<br />
<ul>
<li>Geringes Maß an Gier (Bekämpfung rücksichtsloser Gier)</li>
<li>Hohe Empathie-Werte</li>
<li>Hohes Maß an gelebtem gegenseitigem Respekt</li>
</ul>
<br />
Viele europäische Länder belegen in etlichen der Punkte im weltweiten Vergleich einen hohen Rang. Das gilt aber nicht für alle europäischen Länder gleichermaßen, insbesondere Kosovo, Türkei, Albanien, Bosnien und Herzegowina sowie Griechenland weisen ein höheres Risikoprofil auf.<br />
<br />
<h4>
Bekämfung moderner Sklaverei durch die Regierungen</h4>
<br />
Westeuropäische Länder haben im weltweiten Vergleich in der Regel gut entwickelte Regierungsantworten auf moderne Sklaverei. Dies spiegelt sich sowohl in einer Kombination von Ressourcen als auch im politischen Willen wider, der in den Ländern der Region dazu geführt hat, die Vereinbarung zu treffen, Normensetzung und unabhängige Überwachungsbemühungen zu klären.<br />
<br />
Zum Beispiel gibt es innerhalb des Europarates* die Expertengruppe für die Bekämpfung von Menschenhandel (Group of Experts on Action against Trafficking in Human Beings, GRETA). Sie überwacht die Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels. GRETA erstellt einen Bericht und Schlussfolgerungen zur Umsetzung der Konvention durch jede Vertragspartei. Bei der Konvention geht es darum, mittels starker regionaler Zusammenarbeit und Engagement, Verbrechen der modernen Sklaverei zu bekämpfen.<br />
<div class="hervorhebung3" style="font-size: 80%;">
* Der Europarat ist die älteste Organisation europäischer Staaten für zwischenstaatliche und interparlamentarische Zusammenarbeit insbesondere zur Förderung der Menschenrechte, pluralistischer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
</div>
<br />
Alle Länder in Europa kriminalisieren moderne Sklaverei, entweder in ihrem allgemeinen Strafrecht oder mittels spezifischer Gesetzgebung bezüglich Menschenhandel. Die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Schweden, Portugal und Kroatien haben die stärksten Reaktionen auf moderne Sklaverei in Europa. Im Allgemeinen haben diese Länder hohe Werte bei Messungen im Bereich der <b>Strafverfolgung, Opferhilfe und Adressierung von Verwundbarkeit</b>, um den Zyklus der modernen Sklaverei zu brechen.<br />
<br />
Diese Länder haben<br />
<ul>
<li>staatlich finanzierte Opferhilfsdienste</li>
<li>erschwingliche öffentliche Gesundheitsversorgung und Grundschulbildungssysteme</li>
<li>allgemeine Anti-Menschenhandels-Polizeiausbildung </li>
<li>gegen den Menschenhandel spezialisierte Polizeieinheiten</li>
<li>Berichterstattungsmechanismen</li>
</ul>
und alle (mit Ausnahme von Schweden) sind derzeit <b>zur Umsetzung nationaler Aktionspläne (NAP) verpflichtet, die zur Bekämpfung moderner Sklaverei dienen sollen.</b><br />
<br />
Die umfangreichsten Bemühungen, Sklaverei zu bekämpfen und möglichst schon zu verhindern, zeigen die Niederlande. <br />
<br />
Einige der Länder in Europa sind mehr betroffen von Korruption und Komplizenschaft als andere. Rumänien beispielsweise macht sich fortwährend der Mittäterschaft an der Ausbeutung gefährdeter Bevölkerungsgruppen schuldig, durch fehlende Strafverfolgung, nachsichtige Gerichtsentscheidungen und einen Mangel an Opferschutz.<br />
<br />
Im Oktober 2015 erließ das Vereinigte Königreich das Gesetz mit dem Namen "Modern Slavery Act 2015". Dies verlangt von den Unternehmen mit einem Jahresumsatz von £ 36 Millionen oder mehr die Berichterstattung über Schritte, die sie unternommen haben, ihre globalen Lieferketten gegen moderne Sklaverei zu sichern. Dies wirkt sich auf rund 17.000 Unternehmen im Vereinigten Königreich aus, was auch Wirkung auf globale Lieferketten rund um die Welt zeigen wird. Bislang haben die anderen europäischen Länder diese Initiative noch nicht in ihrer Gesetzgebung verankert.<br />
<br />
Die ersten Berichte fielen allerdings spärlich aus und erfüllten noch nicht das Geforderte. <br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.globalslaveryindex.org/region/europe/" target="_blank">The Global Slavery Index - Region Analysis - Europe</a> (globalslaveryindex.org)</li>
<li><a href="http://www.jetzt.de/wirtschaft/46-millionen-menschen-leben-in-moderner-sklaverei" target="_blank">Gespräch mit dem Initiator vom "Global Slavery Index 2016"</a> (Friedemann Karig, jetzt.de, 30.05.2016)<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit" target="_blank"></a></li>
<li><a href="http://www.aktiv-gegen-diskriminierung.de/internationale-rechtsdurchsetzung/europarat/das-system-des-europarates/" target="_blank">Das System des Europarates [mit GRETA]</a> (Deutsches Institut für Menschenrechte, aktiv-gegen-diskriminierung.de)</li>
<li><a href="http://www.skmr.ch/de/themenbereiche/migration/artikel/bekaempfung-menschenhandel.html" target="_blank">Bekämpfung des Menschenhandels - Evaluation der Schweiz durch GRETA und kritische Rückmeldung</a> (Schweizerisches Kompetezzentrum für Menschenrechte, skmr.ch, 08.12.2015)</li>
<li><a href="http://www.welt-sichten.org/artikel/30614/g7-ein-schritt-fuer-mehr-arbeitsschutz" target="_blank">G7-Beschluss - Moderne Sklaverei bekämpfen</a> (Marina Zapf, welt-sichten.org, 15.10.2015)</li>
<li><a href="http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl205s0954.pdf#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl205s0954.pdf%27%5D__1466572305916" target="_blank">Übereinkommen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität (auch Palermo-Konvention genannt) - Zusatzprotokoll zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels ...</a> (bgbl.de, Siehe S. 995, Def. Art. 3 S. 996/997)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsheirat" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsheirat</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheirat" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheirat</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsarbeit" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsarbeit</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit</a> </li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-59307215839212241032016-04-15T15:45:00.001+02:002017-02-12T04:45:26.537+01:00SchmähgedichtMan kann die Sendung (Neo Magazin Royale vom 31.03.2016) nicht mehr sehen, in der das ausdrückliche Beispiel für verbotene Schmähkritik vorkommt, aber man kann die entsprechende Passage bei Deutschlandfunk.de und Spiegel Online lesen.
<br />
<a name='more'></a><hr />
Jan Böhmermann hatte als Reaktion auf die Aufregung Erdogans über das satirische Lied "Erdowie, Erdowo, Erdowan", das bei Extra 3 zu hören war, dem Präsidenten erklären wollen, dass dieses Lied in Deutschland erlaubt sei.<br />
<br />
Anders sei es mit Schmähkritik, die sei auch in Deutschland verboten. Um Erdogan den Unterschied zum Extra3-Lied und den Begriff Schmähkritik klar zu machen, trug er ein Schmähgedicht vor. Darin reiht sich eine Beleidigung des Präsidenten an die andere. Die Beleidigungen sind aber jeweils so überzogen, dass offensichtlich ist, dass nichts davon ernst gemeint ist und auch nicht ernst verstanden werden kann. <br />
<br />
Erdogan hatte daraufhin vorsichtshalber einen Strafantrag wegen Beleidigung gestellt (StGB § 185 und § 194). Er erwartete aber eher eine Strafverfolgung wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts (StGB § 103 und § 104a). Die Strafenspanne dafür liegt höher. Dazu musste jedoch die Bundesregierung ihre Zustimmung geben und erst allerhand prüfen lassen, z.B., ob die Türkei sowas in ihrem Rechtssystem umgekehrt ebenfalls vorsieht und voraussichtlich auch tatsächlich anwenden würde. Um 13:00 Uhr am 15.04.2016 teilte die Kanzlerin das Ergebnis mit. Die Zustimmung wurde gegeben, weshalb nun nach StGB § 103 und nicht nacht StGB § 185 verfahren wird. Die Kanzlerin erläuterte die Entscheidung sehr detailliert. Sie machte deutlich, dass es dabei nicht um Vorverurteilung geht, sondern, dass juristische Bewertungen und Entscheidungen nicht Aufgabe der Politik, sondern der Justiz sind. Sie betonte, dass Pressefreiheit und Kunstfreiheit ein hohes Gut in Deutschland sind.<br />
<br />
Den § 103 StGB will man nun abschaffen. Grund: Es reiche, dass es den § 185 StGB gebe. Um darüber seine Ansprüche geltend zu machen, brauche es dann auch keine Zustimmung der Regierung. Für die Anzeige gegen Böhmermann hat das noch keine Relevanz. <br />
<br />
Dass öffentliche Beleidigung (Schmähung, Herabsetzung) verboten ist, ist klar. Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sind entsprechend eingeschränkt. In Einzelfällen muss ein Gericht auch schon mal die Rechte gegeneinander abwägen.<br />
<br />
Kunstfreiheit reicht allerdings ein kleines Stückchen weiter. Hier könnte die extreme Übertreibung und offensichtliche Absurdität der Schmähungen in dem Gedicht juristisch von Interesse sein; denn niemand wird wohl ernsthaft annehmen, dass die Aussagen tatsächlich zutreffen würden oder auch nur ernst gemeint wären. Auch von Interesse wird juristisch wohl sein, dass die Sache, um die es geht, nicht Kritik an Erdogan ist, sondern die Erläuterung dessen, was in Deutschland erlaubt und was verboten ist. Die Schmähungen sind insofern keine herabsetzenden Argumente gegen Erdogan, sondern beziehen sich auf die Erläuterung der Grenze des Erlaubten, die eigentliche Sache, um die es bei dem Vortrag geht.<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_%28Deutschland%29" target="_blank">Beleidigung (Deutschland)</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.duden.de/rechtschreibung/Schmaehung" target="_blank">Schmähung</a> (www.duden.de)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Schm%C3%A4hkritik" target="_blank">Schmähkritik</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.deutschlandfunk.de/causa-boehmermann-die-schmaehkritik-im-ganzen.1818.de.html?dram:article_id=351122" target="_blank">Die Schmähkritik im Ganzen</a> (www.deutschlandfunk.de)</li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/kultur/tv/jan-boehmermann-das-sind-die-fakten-der-staatsaffaere-a-1086571.html" target="_blank">Schmähgedicht auf Erdogan: Staatsaffäre Böhmermann - die Fakten</a> (feb/dpa/AFP, www.spiegel.de, 12.04.2016)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hmermann-Aff%C3%A4re" target="_blank">Böhmermann-Affäre</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.buzer.de/s1.htm?g=StGB&a=103" target="_blank">§ 103 StGB</a></li>
<li><a href="http://www.buzer.de/s1.htm?g=StGB&a=104a" target="_blank">§ 104a StGB</a></li>
<li><a href="http://www.buzer.de/s1.htm?g=StGB&a=185" target="_blank">§ 185 StGB</a></li>
<li><a href="http://www.buzer.de/s1.htm?g=StGB&a=194" target="_blank">§ 194 StGB</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Meinungsfreiheit" target="_blank">Meinungsfreiheit</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pressefreiheit" target="_blank">Pressefreiheit</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstfreiheit" target="_blank">Kunstfreiheit</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Satire#Situation_in_Deutschland_seit_1949" target="_blank">Satire und Justiz - Situation in Deutschland seit 1949</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.tagesschau.de/eilmeldung/merkel-erklaerung-zu-boehmermann-101.html" target="_blank">Regierung erlaubt Böhmermann-Ermittlungen</a> (www.tagesschau.de)</li>
<li><a href="http://daserste.ndr.de/extra3/sendungen/Song-Erdowie-Erdowo-Erdogan,extra11036.html" target="_blank">Song: Erdowie, Erdowo, Erdogan</a> (daserste.ndr.de)</li>
</ul>
<br />
<br />
<aside>
<div class="hervorhebung1">
<h4>
So ging es in der Sache weiter (Stand: 03.11.2016):</h4>
<h5>
Strafrechtlicher Aspekt</h5>
Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Böhmermann, wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts, waren von der Staatsanwaltschaft Mainz durchgeführt worden. Am 04.10.2016 gab sie bekannt, dass sie die Ermittlungen eingestellt hätte. "Nach dem Ergebnis der Ermittlungen waren strafbare Handlungen nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen", hieß es zusammenfassend. Das bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft Mainz nicht gegen Böhmermann wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts klagen wird.<br />
<br />
Dagegen gibt es die Möglichkeit der Beschwerde und Klageerzwingung. Neben der Anklage von Amts wegen wäre alternativ aber auch eine Privatklage möglich.<br />
<br />
Am 09.10.2016 hat Erdogan durch seinen Anwalt Beschwerde gegen die Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen erhoben. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hat nun über die Beschwerde zu entscheiden.<br />
<br />
Am 13.10.2016 hat die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz die Beschwerde zurückgewiesen. Auch sie sähe es so, dass in dem Fall strafbares Verhalten letztlich nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachzuweisen sei und deshalb für den Fall einer Anklageerhebung eine Verurteilung des Beschuldigten nicht wahrscheinlicher sei als sein Freispruch. - Für eine öffentliche Anklage müssen die Erfolgsaussichten höher sein.<br />
<br />
Am 27.10.2016 ist Verjährung eingetreten, weshalb Böhmermann strafrechtlich nicht mehr belangt werden kann. Tobias Sindram (SWR) wies am 02.11.2016 in einem Artikel auf tagesschau.de darauf hin. Hintergrund ist, dass es im Landesmediengesetz Rheinland-Pfalz einen Paragrafen gibt (§ 37), nach dem ein Vergehen*, das über den Rundfunk begangen wird, schon nach 6 Monaten verjährt ist, während die Mindestverjährungsfrist für Straftaten normalerweise 3 Jahre beträgt.
<aside style="padding:20px;">
* <span style="color: #999999; font-size:88%;">Ein Vergehen ist eine Straftat, für die die Mindeststrafe kleiner als 1 Jahr Gefängnis ist. Drohen höhere Mindeststrafen, spricht man hingegen von Verbrechen.</span></aside>
Die Verjährungsfrist begann mit der Ausstrahlung der Sendung und startete am 26.04.2016 neu, als Böhmermann über die Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen ihn informiert worden war (Verjährungsunterbrechung). Hätte Erdogans Anwalt nach dem 13.10.2016, also nach der Abweisung der Beschwerde gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens, umgehend einen Antrag auf Klageerzwingung eingereicht und wäre dieser noch vor dem 27.10.2016 positiv beschieden worden, dann hätte die Verjährungsfrist erneut von vorne begonnen. Es wurde aber innerhalb der verbliebenen Frist kein Antrag auf Klageerzwingung eingereicht und somit auch nicht über einen beschieden und so trat die Verjährung am 27.10.2016 ein.<br />
Während die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bei ihrer Pressemeldung vom 14.10.2016 zur Abweisung der Beschwerde gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens noch schrieb, dass der türkische Staatspräsident einen Antrag auf gerichtliche Entscheidung bzgl. eines Klageerzwingungsverfahrens binnen eines Monats an das Oberlandesgericht Koblenz stellen könne, teilte sie nach dem 02.11.2016 auf Anfrage diverser Medien mit, dass Erdogans Anwalt nach der Abweisung der Beschwerde gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens, also nach dem 13.10.2016, noch ein Zeitfenster von einigen Tagen gehabt hätte, um die Klageerzwingung auf den Weg zu bringen und, dass Erdogans Rechtsanwalt rechtzeitig über die drohende Verjährung informiert worden sei.<br />
<br />
Ein seltsamer und leider sehr zwielichtig anmutender Ausgang des strafrechtlichen Aspekts. Eine Verjährungssonderregel für Rundfunkmedien des Landes Rheinland-Pfalz, deren Existenz sowieso schon sehr schräg ist und von der in Medien erstmals berichtet wird, als die dann überraschend wirkend frühe Verjährung bereits eingetreten ist und dann noch ein Verlauf, der zuletzt dazu geführt hatte, dass eine Antragsfrist, deren Einhaltung die Verjährung nochmals hätte aufschieben können, sehr verkürzt ist. Das ist wahrlich kein glänzendes Beispiel für ein Rechtssystem, das zweifellos frei von Willkür wäre.
<br />
<br />
<ul>
<li><a href="http://www2.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/634/broker.jsp?uMen=634b8385-d698-11d4-a73d-0050045687ab&uCon=86c6d096-9dd8-751e-6a1a-b5402e4e2711&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042" target="_blank">Ermittlungsverfahren gegen Jan Böhmermann wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts eingestellt</a> (Pressemeldung Staatsanwaltschaft Mainz, www2.mjv.rlp.de, 04.10.2016) </li>
<li><a href="http://www2.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/a0b/broker.jsp?uMen=a0bc3768-b0b2-11d4-a737-0050045687ab&uCon=dce64529-fbca-751b-5c53-9562e4e2711c&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042" target="_blank">Beschwerde gegen Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Jan Böhmermann wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts</a> (Pressemeldung Staatsanwaltschaft Mainz, www2.mjv.rlp.de, 10.10.2016) </li>
<li><a href="http://www2.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/a0b/broker.jsp?uMen=a0bc3768-b0b2-11d4-a737-0050045687ab&uCon=a1420dc9-0951-c751-b5e8-0d0102e4e271&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042" target="_blank">
Generalstaatsanwaltschaft Koblenz weist Beschwerde des türkischen Staatspräsidenten gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen Jan Böhmermann zurück.</a> (Pressemeldung, Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, 14.10.2016)
</li>
<li><a href="Erdogan-Anwalt ließ Frist verstreichen: Böhmermann kann strafrechtlich nicht mehr belangt werden" target="_blank">Erdogan-Anwalt ließ Frist verstreichen: Böhmermann kann strafrechtlich nicht mehr belangt werden</a> (Meedia Redaktion, meedia.de, 03.11.2016) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Klageerzwingungsverfahren" target="_blank">Klageerzwingungsverfahren</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.rechtslexikon.net/d/privatklage/privatklage.htm" target="_blank">Privatklage</a> (rechtslexikon.net) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Privatklage" target="_blank">Privatklage</a> (de.wikipedia.org) </li>
<li><a href="http://www.lmk-online.de/fileadmin/user_upload/Bilder/01_Die_LMK/06_Rechtsgrundlagen/Landesmediengesetz_2013.pdf" target="_blank">§ 37 Verjährung - Landesmediengesetz Rheinland-Pfalz in der Fassung vom 20.12.2013</a> (www.lmk-online.de) </li>
<li><a href="https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/BJNR001270871.html#BJNR001270871BJNG003102307" target="_blank">§ 78 Verjährungsfrist - Strafgesetzbuch</a> - siehe § 78c Unterbrechung (www.gesetze-im-internet.de) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Verj%C3%A4hrungsunterbrechung" target="_blank">Verjährungsunterbrechung</a> (de.wikipedia.org) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Verbrechen#Formeller_Verbrechensbegriff_in_Deutschland" target="_blank">Formeller Verbrechensbegriff in Deutschland</a> (de.wikipedia.org) </li>
</ul>
<br />
<h5>
Privatrechtlicher Aspekt</h5>
Erdogan wollte aber nicht nur, dass Böhmermann bestraft wird, sondern auch dass die weitere Verbreitung des Werkes unterbleibt. Am 17.05.2016 hatte er diesbezüglich beim Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung erwirkt, die Böhmermann die weitere Veröffentlichung großer Teile seines Werkes vorläufig untersagte. Am 02.11.2016 fand die Verhandlung statt und am 10.02.2017 wurde die Entscheidung verkündet. Es blieb dabei, dass die Kritik geäußert werden darf, aber der ehrverletzende Unsinn nicht, auch wenn er - für jeden offensichtlich - keinen realen Bezug hat und auch nicht ernst gemeint ist.
<br />
<br />
Berufung kann eingelegt werden. Beide Seiten hatten angekündigt, dies tun zu wollen, wenn sie unzufrieden mit dem Urteil wären. Böhmermanns Anwalt hat diese Absicht nach dem Urteil nochmals bekräftigt. Im Falle der Berufung wird als nächstes das Hanseatische Oberlandesgericht zuständig sein.
<br />
<br />
<ul>
<li><a href="https://openjur.de/u/887161.html" target="_blank">LG Hamburg · Beschluss vom 17. Mai 2016 · Az. 324 O 255/16</a> (LG Hamburg, openjur.de, 17.05.2016)</li>
<li><a href="http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-hamburg-erdogan-klage-schmaehgedicht-boehmermann-verhandlungstermin-november/" target="_blank">LG Hamburg verhandelt im November über Erdogans Klage</a> (una/dpa/LTO-Redaktion, lto.de, 26.09.2016)</li>
<li><a href="http://www.shz.de/deutschland-welt/politik/erdogan-vs-boehmermann-anwaelte-liefern-sich-wortgefecht-um-kunstfreiheit-id15236441.html" target="_blank">Erdogan vs. Böhmermann: Anwälte liefern sich Wortgefecht um Kunstfreiheit</a> (dpa/shz.de, 02.11.2016)</li>
<li><a href="http://justiz.hamburg.de/pressemitteilungen/8138326/pressemitteilung-2017-02-10-olg-01/" target="_blank">Entscheidung im Verfahren Erdogan gegen Böhmermann</a> (Pressemitteilung der Hamburger Justiz, 324 O 402/16, 10.02.2017)</li>
</ul>
<br />
<h5>
Weshalb sich die Einstellung des Ermittlungsverfahrens in der Strafsache einerseits und die einstweilige Verfügung andererseits nicht widersprechen</h5>
In Strafsachen werden höhere Ansprüche an die Überzeugungsbildung der Richter (und somit auch der zuvor ermittelnden Staatsanwaltschaften) gestellt, als bei der einsweiligen Verfügung. Während bei Strafsachen das Beweismaß die volle persönliche Überzeugung des Richters ist, reicht es bei einstweiligen Verfügungen, wenn ihm etwas überwiegend wahrscheinlich erscheint.<br />
<br />
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Beweis_(Rechtswesen)#Beweisw.C3.BCrdigung_und_Beweisma.C3.9F" target="_blank">Beweiswürdigung und Beweismaß</a> (de.wikipedia.org)</li>
</ul>
</div>
</aside><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-83364270903992516672016-03-29T07:23:00.000+02:002016-04-01T09:39:16.082+02:00Armutsbericht 2016 des ParitätischenDer aktuelle Armutsbericht des Wohlfahrtsverbands "Der Paritätische" ist erschienen. <br />
<br />
Darin wird detailliert, erläuternd und anschaulich über die Entwicklung von Armut in Deutschland seit 2005 bis Ende 2014, in Teilen bis Ende 2015 berichtet.
<a name='more'></a><hr />
Man erfährt wie Armut ermittelt wurde, wie sie sich regional verteilt und entwickelt hat, welche Ursachen zu Armut führten, in Armut hielten und weiter hinein trieben, welche Gruppen besonders betroffen waren, welchen Mangelsituationen sie ausgesetzt waren und wie die Armut Leib, Psyche und Sozialkontakte beeinflusste.<br />
<br />
Der Bericht weist zudem auf politische Regelungen hin, die Armut verursachten oder verschärften oder solche, die ausblieben, obwohl sie notwendig gewesen wären, um Negativentwicklungen zu verhindern oder zu stoppen bzw. Positiventwicklungen zu ermöglichen und benennt solche, die nun erfolgen müssen, damit keine weitere Verschärfung bestimmter Situationen eintritt.<br />
<br />
<h4>
Bericht geht von relativer Armut aus</h4>
<br />
In der EU gilt kein absoluter, sondern ein relativer Armutsbegriff. Man gilt innerhalb der EU nicht erst dann als arm, wenn man kein Obdach hat und unter Hunger leidet, sondern wenn man über so geringe Mittel verfügt, dass man von der
Lebensweise ausgeschlossen ist, die in dem Mitgliedstaat, in dem man
lebt, als Minimum annehmbar ist. In der Regel sei dies der Fall, wenn man über weniger als 40-60% des mittleren Einkommens der jeweiligen Gesellschaft verfügt, soll eine EU-Kommission in einem Bericht festgehalten haben. <br />
<br />
Für Deutschland geht Der Paritätische davon aus, dass 60% die Armutsschwelle darstellen. Wer hier über weniger als 60% des mittleren Nettoeinkommens verfügt, leidet unter deutlichem Mangel an Teilhabe- und Verwirklichungsmöglichkeiten.<br />
<br />
<h4>
Datengrundlage</h4>
<br />
Die Daten, die genutzt wurden, stammen aus
kleinen Volkszählungen, die stichprobenartig jährlich durchgeführt
werden und Mikrozensus genannt werden (Einzahl: der Mikrozensus,
Mehrzahl: die Mikrozensus).<br />
<br />
<h4>
Ermittlung des Pro-Kopf-Haushaltsäquivalenzeinkommens</h4>
<br />
Alle Einkünfte, die in einem Haushalt auftreten (Erwerbseinkommen, Kindergeld, Wohngeld, ...), wurden zum Haushaltseinkommen summiert. Und zwar nur Nettoeinkommen, also nur das, was tatsächlich zur Verfügung steht.<br />
<br />
Allen Haushaltsmitgliedern wurde dann ein Äquivalenzwert nach sogenannter "Neuer OECD-Skala" zugeordnet.<br />
<ul>
<li>Erster Erwachsener: 1,0 </li>
<li>Zweiter Erwachsener: 0,5 </li>
<li>Kind über 14: 0,5 </li>
<li>Kind unter 14: 0,3 </li>
</ul>
Das Nettohaushaltseinkommen wurde nun durch die Summe der Äquivalenzwerte dividiert, um das Pro-Kopf-Haushaltsäquivalenzeinkommen zu ermitteln.<br />
<br />
Mit Hilfe der Äquivalenzwerte sollte berücksichtigt werden, dass in Mehrpersonenhaushalten im Schnitt weniger Kosten pro Person anfallen
als in Singlehaushalten und dass Kinderunterhalt weniger kostet als der von Jugendlichen und
Erwachsenen. Ein Zweipersonenhaushalt muss beispielsweise zum Beheizen seiner Küche und für die Anschaffung von Küchengeräten nicht mehr ausgeben als ein Singlehaushalt.<br />
<br />
<h4>
Ermittlung des Einkommensmedians</h4>
<br />
Nun listete man alle Pro-Kopf-Haushaltsäquivalenzeinkommen ihrer Höhe nach auf. Das Einkommen, das in der Mitte stand, war der Einkommensmedian (das mittlere Einkommen). Es handelt sich also nicht um den Durchschnitt (das aritmetische Mittel). Der Einkommensmedian ist deutlich niedriger als der Durchschnitt, er ist aber brauchbarer als dieser, weil das durchschnittliche Einkommen wenig über das Leben in der Mitte der Gesellschaft aussagt, wenn ein gewaltiger Großteil der Summe aller Einkommen bei nur sehr wenigen ankommt, wie es in unserer Gesellschaft der Fall ist.<br />
<br />
<h4>
Einkommensmediane und Armutsschwellen von Beispielhaushalten, Reichtumsschwelle 2014</h4>
<h5>
Reichtumsschwelle 2014</h5>
Vergleichbare Haushalte, denen mehr als 200% des dazugehörigen, folgend aufgeführten Nettoeinkommensmedians zur Verfügung stand, galten 2014 als reich.<br />
<h5>
Einkommensmediane von Beispielhaushalten 2014</h5>
<div class="hervorhebung3">
Ein Haushalt, der 2014 einem der folgenden entsprach und damals das dazu notierte Nettoeinkommen hatte, dessen Einkommen <b>stellte damals das mittlere Einkommen dar</b>.
<br />
<ul style="font-size: 90%;">
<li><b>Singles</b>
<ul>
<li>1.528 €</li>
</ul>
</li>
<li><b>Alleinerziehende</b>
<ul>
<li>1.987 € ... mit 1 Kind unter 14</li>
<li>2.293 € ... mit 1 Kind zwischen 14-18</li>
<li>2.445 € ... mit 2 Kindern unter 14</li>
<li>2.752 € ... mit 1 Kind unter 14 und 1 Kind zwischen 14-18</li>
</ul>
</li>
<li><b>Paare</b>
<ul>
<li>2.293 € ... ohne Kinder</li>
<li>2.752 € ... mit 1 Kind unter 14</li>
<li>3.057 € ... mit 1 Kind zwischen 14-18</li>
<li>3.210 € ... mit 2 Kindern unter 14</li>
<li>3.515 € ... mit 1 Kind unter 14 und 1 Kind zwischen 14-18</li>
</ul>
</li>
</ul>
</div>
<h5>
Armutsschwellen von Beispielhaushalten 2014</h5>
<div class="hervorhebung1">
Ein Haushalt, der 2014 einem der folgenden entsprach und damals weniger als das dazu notierte Nettoeinkommen hatte, <b>galt damals als arm</b>.
<br />
<ul style="font-size: 90%;">
<li><b>Singles</b>
<ul>
<li>917 €</li>
</ul>
</li>
<li><b>Alleinerziehende</b>
<ul>
<li>1.192 € ... mit 1 Kind unter 14</li>
<li>1.376 € ... mit 1 Kind zwischen 14-18</li>
<li>1.467 € ... mit 2 Kindern unter 14</li>
<li>1.651 € ... mit 1 Kind unter 14 und 1 Kind zwischen 14-18</li>
</ul>
</li>
<li><b>Paare</b>
<ul>
<li>1.376 € ... ohne Kinder</li>
<li>1.651 € ... mit 1 Kind unter 14</li>
<li>1.834 € ... mit 1 Kind zwischen 14-18</li>
<li>1.926 € ... mit 2 Kindern unter 14</li>
<li>2.109 € ... mit 1 Kind unter 14 und 1 Kind zwischen 14-18</li>
</ul>
</li>
</ul>
</div>
<br />
<h4>
Regelsätze für Hartz 4 und Altersgrundsicherung</h4>
<br />
Regelsätze für Hartz 4 und Altersgrundsicherung werden anders berechnet, nämlich nach dem Statistikmodell. Mit Hilfe von Stichproben wird dabei ermittelt, wofür einkommensschwache Haushalte wieviel Geld ausgeben. Auf Hintergrund der Ergebnisse werden Beträge für den täglichen Mindestbedarf errechnet. Man spricht hierbei vom soziokulturellen Existenzminimum. Bei Haushalten mit Kleinkindern liegt das Ergebnis oberhalb der relativen Armutsgrenze, bei Singlehaushalten liegt es unterhalb der relativen Armutsgrenze.<br />
<br />
Das erinnert mich an meine Kindheit, in der meine Mutter ihr letztes Hemd für uns Kinder hergegeben hat, um uns irgendwie durchzukriegen. Sowas also nimmt man her, um Hartz-4- und Altersgrundsicherungs-Regelsätze zu ermitteln. Dass Erwachsene dabei noch ärmer als arm dastehen, ist also kein Wunder.<br />
<br />
<h4>
Ein paar Punkte aus dem Bericht herausgegriffen</h4>
<br />
2014 traf man Armut nach wie vor am häufigsten in Bremen an. Am stärksten steigt die Armut seit 2006 in Nordrhein-Westfalen.<br />
<br />
Sehr stark überproportional von Armut betroffen waren 2014 weiterhin folgende Bevölkerungsgruppen:<br />
<ul>
<li>Erwerbslose (57,6 %)</li>
<li>Alleinerziehende (41,9 %)</li>
<li>Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau (30,8 %)</li>
<li>Ausländer (32,5 %)</li>
<li>Menschen mit Migrationshintergrund generell (26,7 %)</li>
<li>Familien mit drei und mehr Kindern (24,6 %)</li>
</ul>
<br />
2014 mussten 38,4 % aller Alleinerziehenden von Hartz 4 leben. Neben den 795.000 Erziehenden waren davon auch 839.000 Kinder betroffen.<br />
<br />
Auffallend nahm über die Jahre die Armut bei älteren Menschen, schon ab 50 und noch viel stärker ab 65 zu.<br />
<br />
Zunehmend problematisch wurden für Arme die Wohnkosten. Es stand immer weniger Wohnraum zur Verfügung, der normal ausgestattet, in akzeptablem Zustand und dennoch von Armen bezahlbar war. Das hätte man mit ausreichend sozialem Wohnungsbau und mit Eingriffen in die unsoziale Entwicklung des freien Wohnungsmarktes verhindern oder wenigstens stoppen können. Statt dessen hat man es nicht nur zugelassen, dass Arme vielerorts verdrängt wurden, sondern diese Entwicklung mittels veralteter und unrealistisch niedriger Angemessenheitsgrenzen für Wohnkosten im Zusammenhang mit Unterstützung oder Kostenübernahme noch weiter befeuert.<br />
<br />
<h4>
Bericht lesen lohnt sich</h4>
<br />
Lesen Sie den Bericht. Ich finde besonders beeindruckend, wieviel Kenntnis er von den Ursachen, speziellen Mangelsituationen und Folgen der Armut - vor allem im zweiten Teil - vermittelt. Da merkt man besonders, dass er von Menschen geschrieben ist, die sehr genau hingeschaut haben.<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/download-armutsbericht/" target="_blank">Zum Download des Armutsberichts 2016 des Paritätischen</a> (der-paritaetische.de, 22.02.2016)</li>
<li><a href="http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/" target="_blank">Auszüge aus dem Armutsbericht lesen oder Regionale Armutsquoten anzeigen lassen</a> (der-paritaetische.de, 22.02.2016)</li>
<li><a href="http://www.welt.de/wirtschaft/article142107024/Wo-Hartz-IV-in-Deutschland-zum-Dauerzustand-wird.html" target="_blank">Wo Hartz IV in Deutschland zum Dauerzustand wird</a> (welt.de, 08.06.2015)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrozensus#Mikrozensus_in_Deutschland" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrozensus#Mikrozensus_in_Deutschland </a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalenzeinkommen" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Äquivalenzeinkommen</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/OECD-Skala" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/OECD-Skala</a> </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Armut" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Armut</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Armutsgrenze" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Armutsgrenze</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Armuts-_und_Reichtumsbericht_der_Bundesregierung" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Armuts-_und_Reichtumsbericht_der_Bundesregierung</a></li>
<li><a href="http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/glossar.html" target="_blank">Begriffsbedeutungen zur Sozialberichterstattung des Bundes und der Länder</a> </li>
<li><a href="https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialberichterstattung/Tabellen/Einkommensreichtumsquote.html" target="_blank">Einkommenreichtumsquoten 2005-2014</a> (destatis.de) </li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-44055235880357843602016-03-16T01:53:00.000+01:002016-03-16T01:55:33.204+01:00Lob für eine RedaktionNach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hatte der Chefredakteur von <b>WEB.DE, GMX und 1&1</b> gefragt, wie die Leser die Wahlergebnisse beurteilen und öffnete die Kommentarfunktion.
<a name='more'></a><hr />
Bei einem solchen Thema ein seltener, gewagter Schritt, weil derzeit bei den Freemailern erfahrungsgemäß zu sowas vorwiegend und massenhaft rechtspopulistisch Geschädigte Kommentare hinterlassen, gerne auch mit mehreren Accounts. Man liest dann seitenweise emotionsgeladenes Nachgeplapper vorgekauter Rechtspropaganda. Die viel wenigeren echten und individuellen Meinungen von Ungeschädigten oder nur Leichtgechädigten sind zwar meist umso lesenswerter, aber sie gehen unter und es ist eine Zumutung auch den ganzen Rest lesen zu müssen.<br />
<br />
Die Antworten wollte die Redaktion diesmal aber anschließend zu einem separaten Artikel dokumentierend verarbeiten, kündigte sie an und dabei deutlich machen, dass wir ein "buntes Volk mit einem Vielklang an Meinungen" sind.<br />
<br />
Aus den 1725 Kommentaren, die abgegeben worden waren, hat die Redaktion dann 20 für diesen neuen Artikel ausgesucht, die tatsächlich den Vielklang der Meinungen repräsentieren. So machte das Kommentare-Lesen zur Abwechslung mal wieder Spaß. Eine wirklich gute Idee und Leistung der Redaktion. Danke dafür.
<br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/wahlen/landtagswahlen/afd-erfolg-landtagswahlen-2016-meinungen-waehlern-usern-31425840" target="_blank">AfD-Erfolg bei Landtagswahlen 2016: Meinungen von Wählern und Usern</a> (WEB.DE, GMX und 1&1, 14.03.2016)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtspopulismus" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtspopulismus</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda</a> </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Meinung" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Meinung</a> </li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-48939781135525873402016-03-06T21:41:00.001+01:002016-07-17T16:50:12.115+02:00Presseunfreiheit in der TürkeiUm die Unabhängigkeit der Justiz und die Rede- und Pressefreiheit ist es in der Türkei schlecht bestellt. Die EU erwartet, dass sich das bessert, aber es verschlechtert sich.<br />
<a name='more'></a><hr />
Die Regierung des Landes, das einerseits in den letzten 100 Jahren willentlich und zielstrebig eine rasante Modernisierung vollzogen hat, nutzt andererseits wieder und wieder ihre Möglichkeiten, Journalisten zu entlassen, zu verhaften oder Zeitungen zu schließen oder zu enteignen.<br />
<br />
Es gibt Gesetze, die der Regierung ermöglichen, gegen terroristische oder beleidigende Schriften oder Reden umgehend effektvoll vorzugehen. Was schon terroristisch oder beleidigend ist und was nur kritisch, ist möglicherweise Ansichtssache. Dass es wenig Richter gibt, die einer anderen Ansicht sind, als die Regierung, dafür soll in der Vergangenheit gesorgt worden sein.<br />
<br />
Die richterliche Anordnung der Zwangsverwaltung der auflagenstärksten türkischen Tageszeitung "Zaman" durch die türkischen Behörden von Anfang März 2016, scheint mit der Konkurrenz zwischen Recep Tayyip Erdoğan und Fethullah Gülen zu tun zu haben. Die ehemals Verbündeten haben sich vor Jahren entzweit. Gülen lebt seither in den USA, ist aber nach wie vor islamischer Prediger mit großer, vor allem türkischer Anhängerschaft und enormen Geldmitteln sowie weltweiten Bildungs- und Gesundheits-Netzwerken. Erdoğan wirft Gülen regierungsfeindliche Umsturzpläne vor. <br />
<br />
Gülen-Anhänger sollen ehemals die türkische Justiz beherrscht und Erdoğan nahestehende Menschen der Korruption beschuldigt haben, Erdoğan soll dann die Richter ausgetauscht und so dafür gesorgt haben, dass die Korruptionsvorwürfe fallen gelassen wurden. Geschäftsleute, die Gülen nahestehen sollen, haben die regierungskritische Tageszeitung Zaman gegründet, Erdoğans Justiz hat das Blatt nun enteignet.<br />
<br />
Ob die Journalisten, die bis dahin bei Zaman schrieben, der Gülen-Bewegung angehörten oder einfach nur kritisch waren, weiß man nicht. Ob die Gülen-Bewegung gut oder böse ist, kann auch keiner sicher sagen. Erdoğan gibt sich überzeugt, dass die Bewegung böse ist und heimlich alles übenehmen will. Ob er Recht oder Verfolgungswahn hat oder verbreiten will, kann keiner sicher sagen. <br />
<br />
Ob Erdoğan den Einfluss einer Sekte eliminieren oder jegliche Pressefreiheit unterbinden will, weiß er wohl spätestens dann nicht mehr selbst, sobald er alles entfernt haben wird, das andere Meinungen als die seinen repräsentiert.<br />
<br />
Eine Begründung für die Anordnung der Zwangsverwaltung der Tageszeitung "Zaman" ist bislang nicht bekannt gegeben worden. <br />
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkei" target="_blank">Türkei</a> (de.wikipedia.org) </li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Adalet_ve_Kalk%C4%B1nma_Partisi" target="_blank">Adalet ve Kalkınma Partisi</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_Erdo%C4%9Fan" target="_blank">Recep Tayyip Erdoğan</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fethullah_G%C3%BClen" target="_blank">Fethullah Gülen</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BClen-Bewegung" target="_blank">Gülen-Bewegung</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://fgulen.com/de/" target="_blank">Fethullah Gülens Website</a> (fgulen.com - Deutsch)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Zaman_%28Tageszeitung%29" target="_blank">Zaman (Tageszeitung)</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fethullah-guelen-erdogans-maechtigster-gegner-12731066.html" target="_blank">Erdogans mächtigster Gegner</a> (faz.net, 29.12.2013)</li>
<li><a href="http://www.taz.de/!5048440/" target="_blank">Erdogan greift nach der Justiz</a> (taz.de, 15.02.2014)</li>
<li><a href="http://www.fr-online.de/brennpunkt-tuerkei/tuerkei-wie-erdogan-die-justiz-kapert,23356680,28863090.html" target="_blank">Wie Erdogan die Justiz kapert</a> (fr-online.de, 27.10.2014)</li>
<li><a href="http://www.welt.de/politik/ausland/article152969118/Die-Angst-vor-Erdogans-Diktator-Justiz-geht-um.html" target="_blank">Die Angst vor Erdogans "Diktator-Justiz" geht um</a> (welt.de, 05.03.2016)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/zaman-schwarzer-tag-tuerkische-presse-31398742" target="_blank">"Zaman": Schwarzer Tag für die türkische Presse</a> (web.de, AFP, 05.03.2016)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/tuerkische-behoerden-uebernehmen-gewaltsam-sitz-regierungskritischer-zeitung-31397780" target="_blank">Türkische Behörden übernehmen gewaltsam Sitz von regierungskritischer Zeitung</a> (web.de, AFP, 05.03.2016)<br /> </li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-4995825947089020202016-03-01T01:13:00.000+01:002016-03-01T01:13:53.147+01:00Zahl der untergetauchten und nichtregistrierten Einwanderer in 2015 in DEDie hohe Zahl derer, die sich 2015 als Flüchtlinge und Asylbewerber in DE registrieren ließen, war und ist eine große Herausforderung für den Staat. Wirklich problematisch sind aber untergetauchte und nichtregistrierte Menschen im Land.
<a name='more'></a><hr />
Rund 13% der 1.091.894 in 2015 in DE im EASY registrierten Flüchtlinge sollen nicht in der zuständigen Aufnahmeeinrichtung angekommen sein. Diese ca. 141.946 Personen sind bestenfalls offiziell in andere Länder weitergereist und schlechtestenfalls in die Illegalität abgetaucht.<br />
<br />
Das Bundesinnenministerium schätzt, dass außerdem bis zu 400.000 Nichtregistrierte in Deutschland unterwegs sind.<br />
<br />
Somit könnten sich rund eine halbe Million Menschen in DE aufhalten, für deren Unterhalt nicht gesorgt ist, die nicht integriert werden können und niemals einen offiziellen Arbeitsplatz werden annehmen können. Um zu überleben, können sie bestenfalls betteln und schlimmstenfalls stehlen.
<br />
<br />
<h4>
Links dazu</h4>
<ul>
<li>Quelle: <a href="http://web.de/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/deutschland-7000-fluechtlinge-grenze-zurueckgewiesen-31377058" target="_blank">Deutschland hat mehr als 7.000 Flüchtlinge an Grenze zurückgewiesen</a> (web.de, 26.02.2016)</li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Einwanderung" target="_blank">Einwanderung</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Illegale_Einwanderung_und_illegaler_Aufenthalt" target="_blank">Illegale Einwanderung und illegaler Aufenthalt</a></li>
</ul>
<br />
<h4>
Eigene Beobachtungen dazu</h4>
Ich sebst habe im Winter 2015 während eines Kälteeinbruchs in Köln-Ehrenfeld an Abenden, an denen es bitter kalt war, unabhängig voneinander zwei Männer gesehen, die auffallend unterbekleidet waren. Der eine hatte Sandalen ohne Socken an. Er hatte sich mit jemandem verabredet, auf den er gerade, die Straße überquerend, scheinbar auf Erlösung hoffend, zuging. Dieser schaute unterstützungsbereit, aber auch besorgt und überfordert drein. Der andere, der mir aufgefallen war, ging in dünner Jeans und nur mit einem T-Shirt und einem knappen Laken über Kopf und Rücken flatternd, das er bibbernd an zwei Ecken unter dem Kinn zusammenhielt, eilig durch den eisigen Wind, ohne dass er ein sehr nahes Ziel zu haben schien. Die Beobachtungen machte ich, während man im TV immer sah, wie Empfangskommitees und Ersteinrichtungen die Ankömmlinge mit Essen, Getränken, Kleidung und Kuscheltieren versorgten. Die zwei waren also offensichtlich nicht da durch gegangen.
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Ute Ziemeshttp://www.blogger.com/profile/02821808849777146937noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-41067440732308693772016-01-03T21:52:00.000+01:002016-07-17T16:48:28.933+02:00Polen im Eilschritt zur rechtsradikalen DiktaturWer Rechtsradikale nur wählt, um aus dem Parlament mal andere Meinungen zu hören, der hat nicht bedacht, dass man da nicht nur redet, sondern auch handelt.
<a name='more'></a><hr />
Die neue rechtsradikale Regierung Polens hat innerhalb weniger Wochen das Verfassungsgericht, die einzige Institution, die das rechmäßige Handeln einer Regierung kontrollieren kann, lahmgelegt sowie den öffentlich rechtlichen Rundfunk unter die eigene Kontrolle gebracht.<br />
<br />
Dass Diktaturen auch festlegen können, welche Internetangebote im Land angezeigt werden können und welche nicht, demonstriert seit Jahren vor allem China.<br />
<br />
<div class="anmerkung">
Die vergangene Wahl des Parlaments wird vermutlich die letzte freie gewesen sein, die das polnische Volk hatte.</div>
<br />
Die Regierung wolle Polen <b>"lediglich"</b> von einigen linken <b>"Krankheiten"</b> (marxistischen Vorbilds) <b>"heilen"</b>, die entgegen <b>polnische</b>r <b>Werte</b> stünden, sagte Polens Außenminister Witold Waszczykowski. <span class="hervorhebung">Mit <b>"Krankheiten"</b> meinte er:</span> <b>Die Entstehung eines</b>
<br />
<blockquote cite="http://web.de/magazine/politik/eu-plaene-warschaus-rechtsregierung-europa-polen-atombombe-31249462" class="tr_bq">
"<b>neuen
Mix von Kulturen und Rassen, eine Welt aus Radfahrern und Vegetariern,
die nur noch auf erneuerbare Energie setzen und gegen jede Form der
Religion kämpfen.</b>" </blockquote>
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Radikalismus" target="_blank">Radikalismus (de.wikipedia.org)</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur" target="_blank">Diktatur (de.wikipedia.org)</a></li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-nationalkonservative-pis-partei-entmachtet-verfassungsgericht-a-1069229.html" target="_blank">Polen: Nationalkonservative entmachten Verfassungsgericht (www.spiegel.de)</a></li>
<li><a href="http://www.tagesspiegel.de/politik/nach-dem-machtwechsel-regierung-in-polen-entmachtet-verfassungsgericht/12758070.html" target="_blank">Regierung in Polen entmachtet Verfassungsgericht (www.tagesspiegel.de)</a></li>
<li><a href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/polen-jaroslaw-kaczynski-verfassungsrichter" target="_blank">Rechtsregierung tauscht Verfassungsrichter aus (www.zeit.de)</a></li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/polen-ruecktrittswelle-oeffentlich-rechtlichen-fernsehen-31248470" target="_blank">Polen: Rücktrittswelle im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (web.de)</a></li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/eu-kommissar-oettinger-haertere-gangart-polen-31248804" target="_blank">EU-Kommissar Günther Oettinger fordert härtere Gangart mit Polen (web.de)</a></li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/eu-plaene-warschaus-rechtsregierung-europa-polen-atombombe-31249462" target="_blank">EU-Pläne gegen Warschaus Rechtsregierung (web.de)</a></li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/china-ist-laut-freedom-house-weltmeister-bei-internetzensur-a-1059933.html" target="_blank">Freedom-House-Bericht: China ist Weltmeister - bei der Internetzensur (www.spiegel.de)</a></li>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Internetzensur_in_der_Volksrepublik_China" target="_blank">Internetzensur in der Volksrepublik China (de.wikipedia.org)</a></li>
</ul>
<style type="text/css">
.post a, .post a:hover {
padding:5px;
}
</style>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-43766374377452674782016-01-03T21:30:00.000+01:002016-01-09T02:05:33.335+01:00Mexiko fest in der Hand von DrogenbandenWer sich gegen die Drogenbanden Mexikos wehren, ihre Macht- und Geldquellen austrocknen will, wird umgebracht.
<a name='more'></a><hr />
Mexikos und angeblich der Welt mächtigster Drogenboss "El Chapo" hat kürzlich sogar dem ebenso brutalen und hochbewaffneten Daesh (IS) mit harten Strafen gedroht, falls dieser sich nicht aus seinen Geschäften im Nahen Osten raushalten sollte.<br />
<br />
Der Maffiaboss war voriges Jahr im Hochsicherheitstrakt eines mexikanischen Gefängnisses inhaftiert, er flüchtete jedoch komfortabel über einen Tunnel, der unter seinem unüberwachten Duschbereich begann, 1,5km lang, 1,70m hoch und 0,80m breit war.<br />
<br />
Dass sich unter solchen Leuten die Erde auftut, finde ich gut, aber sie sollte sie verschlucken, nicht freigeben.<br />
<br />
<h4>
Wie hoffnungslos die Lage in Mexiko ist, zeigt das folgende Beispiel:</h4>
<br />
Die frisch gewählte Bürgermeisterin der mexikanischen Stadt Temixco, die sich gegen Korruption einsetzen wollte, wurde einen Tag nach ihrem Amtsantritt in ihrem Haus erschossen. An dem Überfall sollen neun Personen beteiligt gewesen sein, die vermutlich für das mexikanische Drogenkartell arbeiten.<br />
<br />
Links dazu:<br />
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_37_Drogenbosse_%28Mexiko%29" target="_blank">Liste der 37 Drogenbosse (Mexiko) (de.wikipedia.org)</a> </li>
<li><a href="http://de.sputniknews.com/panorama/20151210/306341209/mexiko-drogenboss-daesh-strafen.html" target="_blank">Mexikanischer Drogenboss droht IS mit Rache (de.sputniknews.com)</a></li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/buergermeisterin-tag-amt-erschossen-31249040" target="_blank">Bürgermeisterin nach einem Tag im Amt erschossen (web.de)</a></li>
<li><a href="http://www.n-tv.de/panorama/Mexikanische-Buergermeisterin-erschossen-article16679671.html" target="_blank">Einen Tag nach Amtsantritt: Mexikanische Bürgermeisterin erschossen (www.n-tv.de)</a></li>
</ul>
<br />
<h4>
Nachtrag 09.01.2016</h4>
Am 08.01.2016 soll El Chapo erneut festgenommen worden sein. <br />
<a href="http://web.de/magazine/panorama/mexikanischer-drogenboss-el-chapo-gefasst-31263578" target="_blank">http://web.de/magazine/panorama/mexikanischer-drogenboss-el-chapo-gefasst-31263578</a><br />
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-87186637694845616002015-12-12T21:36:00.000+01:002016-01-19T13:05:50.948+01:00Im Rhein fließt PlastikDer Rhein führt massenhaft winzige Plastikteilchen mit sich. Besonders in Höhe der Rhein-Ruhr-Region ist das Wasser stark belastet.
<a name='more'></a><hr />
Kleine Plastikteilchen entstehen bei der Herstellung von Plastik sowie bei der Zersetzung von Plastikprodukten und sind außerdem Bestandteile von Reinigungs- und Pflegeprodukten.<br />
<br />
Der Rhein ist der erste Fluss, der bislang daraufhin untersucht wurde. Man kann davon ausgehen, dass alle Flüsse dieser Welt, die nicht gerade in einem Naturschutzgebiet beginnen und enden, ebenfalls belastet sind.<br />
<br />
Der Rhein führt einen großen Teil des Plastiks in die Nordsee. Das Plastik wird außerdem überall dort im Flussbett und am Ufer zu finden sein, wo es sich absetzen kann. Je kleiner die Plastikteilchen, umso mehr finden sie auch ihren Weg in Kleinstlebewesen. Kleine Pastikteilchen wirken zudem wie ein Giftmagnet und sind daher giftiger als ihre natürliche Umgebung. Plastikverbindungen halten hunderte Jahre.<br />
<br />
<h4>
Links dazu</h4>
<ul>
<li><a href="http://web.de/magazine/panorama/rhein-stark-winzigen-plastikteilen-belastet-31194420" target="_blank">http://web.de/magazine/panorama/rhein-stark-winzigen-plastikteilen-belastet-31194420</a></li>
<li>h<a href="ttps://de.wikipedia.org/wiki/Rhein" target="_blank">ttps://de.wikipedia.org/wiki/Rhein</a></li>
<li><a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/29/Rhein-Karte2.png" target="_blank">https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/29/Rhein-Karte2.png</a></li>
</ul><br /><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-15263415175163454592015-12-12T21:30:00.000+01:002016-01-05T05:55:29.387+01:00Klimabeschlüsse<h4>
<span style="font-weight: 400;">Am 12.12.2015 ergänzt</span><br />
Zum Vertrag vom Dezember 2015</h4>
Der neue Vertrag beeindruckt nun aber doch, nämlich dadurch, dass erstmals alle Staaten ihn unterzeichnet haben und deutlich gemacht wurde, dass eine Grenze von 2 Grad nicht reicht. Man müsse sich bemühen, die Erwärmung bei maximal 1,5 Grad zu stoppen. Dass die Lage ernst ist, ist also angekommen. Ob und wann auch entschiedener gehandelt werden wird, als bislang, ist aber weiterhin offen.
<a name='more'></a><hr />
<h4>
<span style="font-weight: 400;">Am 09.12.2015 geschrieben</span><br />
Zum Beschluss vom Dezember 2009</h4>
Klimakonferenzen sind lustig. Auf ihnen wird <b><i>festgelegt</i></b>, dass die Erwärmung der Welt nur 2 Grad betragen darf. Na, hoffentlich hat das Klima das gehört und gehorcht auf's Wort.
<br />
<br />
Weniger witzig ist, dass da einige sich richtig bemühen, gemeinsam endlich zu weltrettenden Handlungen zu kommen, es sich aber nicht abzeichnet, dass dies passieren wird, bevor das Klima bereits so gekippt ist, dass man nichts mehr retten kann.<br />
<br />
<h4>
Links zum Thema:
</h4>
<ul>
<li><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Klimakonferenz" target="_blank">UN-Klimakonferenz</a> (de.wikipedia.org)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/wissen/Klimakonferenz-Paris-Klimakatstrophe-abgewendet-31204500" target="_blank">Klimakonferenz in Paris einigt sich: Ist die Klimakatstrophe abgewendet?</a> (web.de, 13.12.2015)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/politik/un-konferenz-beschliesst-weltklimavertrag-31204110" target="_blank">UN-Konferenz beschließt Weltklimavertrag</a> (web.de, 12.12.2015)</li>
<li><a href="http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/4877264/Hollande_KlimaGipfel-entscheidet-Zukunft-des-Lebens" target="_blank">Hollande: Klima-Gipfel entscheidet "Zukunft des Lebens"</a> (diepresse.com, 30.11.2015)</li>
<li><a href="http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/ohne-illusionen-nach-paris-1.18654143" target="_blank">Ohne Illusionen nach Paris</a> (www.nzz.ch, 27.11.2015)</li>
<li><a href="http://blog.greenpeace.de/artikel/5-irrtuemer-ueber-die-un-klimakonferenz" target="_blank">5 Irrtümer über die UN-Klimakonferenz</a> (blog.greenpeace.de, 25.11.2015)</li>
<li><a href="http://www.rp-online.de/panorama/wissen/klima/klimakonferenz-eu-zwei-grad-klimaziel-mit-diesen-paket-nicht-erreichbar-aid-1.5465539" target="_blank">EU: Zwei-Grad-Klimaziel mit diesem Paket nicht erreichbar</a> (www.rp-online.de, 12.10.2015)</li>
</ul>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-71004040633746485072015-12-12T19:56:00.001+01:002016-10-03T20:41:54.578+02:00Zahl der 2015 in DE registrierten Flüchtlinge<aside>
<div class="hervorhebung1">
Hier im Artikel sind die Zahlen erfasst, die bis Anfang 2016 bekannt gegeben worden waren.
Die Zahl der Personen, die 2015 in DE Schutz suchten, wurde am 30.09.2016 vom Innenminister jedoch deutlich nach unten korrigiert. Mein Artikel dazu:
<ul>
<li><a href="http://www.machthaber.de/2016/10/fluechtlingszahl-2015-korrigiert.html" target="_blank">Flüchtlingszahl 2015 korrigiert</a> (machthaber.de, 03.10.2016)</li>
</ul>
</div>
</aside>
<br />
Für eine möglichst realitätsnahe Prognostizierung und Kalkulierung der Bedarfe von Erstaufnahme-Einrichtungen für Asylbegehrende sind die Zahlen relevant, die aus der Registrierung von Flüchtlingen (als Asylbegehrende) hervorgehen, nicht die Zahlen der Asyl-Erstanträge. Die Zahl der Asylbegehrenden ist deutlich höher als die Zahl der Asyl-Erstanträge; denn Asylanträge können erst weit nach der Registrierung, nach und nach gestellt werden.
<a name='more'></a><hr />
Ankommende Flüchtlinge, die Asyl begehren, müssen sich im Verlaufe der Einreise bei der Grenzbehörde als Asylbegehrende melden, um im sogenannten EASY (Erstverteilung-von-Asylbegehrenden-System) registriert zu werden, mit dessen Hilfe man die Asylbegehrenden auf die Erstaufnahme-Einrichtungen der verschiedenen Bundesländer verteilt, die unterschiedliche Kapazitäten haben und für unterschiedliche Herkunftsländer zuständig sind. Bis alle Flüchtlinge, die Asyl begehren, aber tatsächlich im EASY erfasst sind, kann es dauern. Bis ein registrierter Flüchlting schließlich einen Asylantrag einreichen kann, braucht es noch sehr viel länger. Die Kapazitäten von Management und Verwaltung sind nicht gleich schnell gewachsen wie die Menge der ankommenden Asylbegehrenden.<br />
<br />
Die Registrierungszahlen aus 2015 sagen aus, wieviele Registrierungsvorgänge durchgeführt wurden. Die tatsächliche Menge der Asylbegehrenden kann davon abweichen, weil sie noch nicht oder doppelt registriert worden sein können. Auch sind Flüchtlinge aus mittlerweile als sicher eingestuften Herkunftsländern anfangs noch nicht sofort an der weiteren Einreise gehindert worden und wurden ebenfalls registriert und verteilt.<br />
<br />
Wieviele der registrierten Menschen letztlich tatsächlich Asyl beantragen werden und ob sie überhaupt in Deutschland bleiben werden, weiß man nicht. <br />
<br />
<h4>
Im EASY wurden in DE 2015 registriert:</h4>
<br />
<b>1.091.894 (insgesamt)</b><br />
(= 13,45 Asylbegehrende pro 1000 Einwohner gemessen an Bevölkerungszahl Ende 12/2014)<br />
<br />
So hat sich das auf die einzelnen Monate verteilt: <br />
<ul>
<li> 32.229 (01/2015)</li>
<li> 38.892 (02/2015)</li>
<li> 31.091 (03/2015)</li>
<li> 33.150 (04/2015)</li>
<li> 37.194 (05/2015)</li>
<li> 53.721 (06/2015)</li>
<li> 82.798 (07/2015)</li>
<li>104.460 (08/2015) (Der August-Wert lag einzeln nicht vor. Es handelt sich deshalb um die Differenz zwischen der Summe der sonstige Einzelwerte und dem angegebenen Jahresgesamtwert.)</li>
<li>163.772 (09/2015)</li>
<li>181.166 (10/2015)</li>
<li>206.101 (11/2015)</li>
<li>127.320 (12/2015)</li>
</ul>
<br />
<h4>
Registrierungen nach Bundesländern sortiert:</h4>
Dazu habe ich <b>nur</b> Angaben für den <b>Zeitraum vom 01.01.2015 bis 24.08.2015</b> gefunden.<br />
<br />
<ul>
<li>39.390 Baden-Württemberg</li>
<li>47.767 Bayern</li>
<li>15.646 Berlin</li>
<li> 9.538 Brandenburg</li>
<li> 2.922 Bremen</li>
<li> 7.791 Hamburg</li>
<li>22.708 Hessen</li>
<li> 6.354 Mecklenburg-Vorpommern</li>
<li>29.018 Niedersachsen</li>
<li>65.978 Nordrhein-Westfalen</li>
<li>14.916 Rheinland-Pfalz</li>
<li> 3.800 Saarland</li>
<li>15.500 Sachsen</li>
<li> 8.876 Sachsen-Anhalt</li>
<li>10.423 Schleswig-Holstein</li>
<li> 8.448 Thüringen</li>
</ul>
<br />
<h4>
Quellen der Daten und Informationen:</h4>
<ul>
<li><a href="https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Zensus_Geschlecht_Staatsangehoerigkeit.html" target="_blank">"Bevölkerungszahl DE"</a> (www.destatis.de, siehe 31.12.2014)</li>
<li><a href="http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/058/1805877.pdf" target="_blank">Easy-Registrierungen von 01.01.2015-24.08.2015, sowohl nach Monaten als auch nach Bundesländern sortiert</a> (S. 6+7 der Drucksache 18/5877 des Deutschen Bundestags, 28.08.2015)</li>
<li>Der August-Wert lag einzeln nicht vor. Ich habe deshalb die Summe der sonstigen Einzelwerte vom angegebenen Jahresgesamtwert abgezogen und die Differenz als Wert für August eingetragen. </li>
<li>Ab September waren bei www.bamf.de in den "<a href="http://www.bamf.de/DE/Infothek/Aktuelles/aktuelles-node.html" target="_blank">aktuellen Meldungen</a>" zu den Asylzahlen auch die Easy-Registrierungen angegeben.</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20151007-asylgeschaeftsstatistik-september.html?nn=1367522" target="_blank">EASY-Registrierungen in und bis Ende September</a> (www.bamf.de, 07.10.2015)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20151106-asylgeschaeftsstatistik-oktober.html?nn=1367522" target="_blank">EASY-Registrierungen in und bis Ende Oktober</a> (www.bamf.de, 06.11.2015)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/20151207-asylgeschaeftsstatistik-november.html?nn=1367522" target="_blank">EASY-Registrierungen in und bis Ende November</a> (www.bamf.de, 07.12.2015)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2016/201610106-asylgeschaeftsstatistik-dezember.html?nn=1367522" target="_blank">Easy-Registrierungen in und bis Ende Dezember</a> (www.bamf.de, 06.01.2016) </li>
<li><a href="http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Verteilung/verteilung-node.html" target="_blank">"Verteilung der Asylbewerber" (Info und Verteilungsquoten)</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-die-grosse-verwirrung-um-prognosedaten-a-1050973.html" target="_blank">"Faktencheck: Die große Verwirrung um die Flüchtlingszahlen"</a> (www.spiegel.de, 02.09.2015)</li>
<li><a href="http://www.mdr.de/mdr-info/millionster-fluechtling-registriert100_cpage-2_zc-d55335d9_zs-5d851339.html" target="_blank">Millionster Flüchtling in diesem Jahr registriert</a> (www.mdr.de, 08.12.2015)</li>
</ul>
<br />
<aside>
<div class="hervorhebung1">
Hier im Artikel sind die Zahlen erfasst, die bis Anfang 2016 bekannt gegeben worden waren.
Die Zahl der Personen, die 2015 in DE Schutz suchten, wurde am 30.09.2016 vom Innenminister jedoch deutlich nach unten korrigiert. Mein Artikel dazu:
<ul>
<li><a href="http://www.machthaber.de/2016/10/fluechtlingszahl-2015-korrigiert.html" target="_blank">Flüchtlingszahl 2015 korrigiert</a> (machthaber.de, 03.10.2016)</li>
</ul>
</div>
</aside><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-37505497890459418952015-10-12T16:20:00.000+02:002016-03-05T15:04:22.002+01:00Asylanträge in der EU und in DE - 2011 bis 2015Man muss viele Fakten und Daten kennen, um das, was andere zum Thema verlautbaren, beurteilen zu können. Hier notiere ich einen kleinen Teil der Daten, die man kennen muss, nämlich die Asyl-<b>Erstanträge</b> von Anfang 2011 bis Ende 2015. Die Zahlen, die zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung dieses Posts noch fehlten, wurden nachgetragen, sobald sie jeweils vorlagen.
<a name='more'></a><hr />
<h4>
2015 - Januar bis Dezember - laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Laut www.bamf.de wurden in 2015 in Deutschland insgesamt 441.899 Asyl-<span style="color: red;">Erstanträge</span> entgegen genommen. Addiert man die Zahlen für die einzelnen Monate, erhält man jedoch 24.069 weniger, nämlich 417.830. Wie es zu der Differenz kommt, wird nicht erklärt und kann ich auch nicht raten. Ich gehe hier deshalb von der Summe der Werte für die Einzelmonate aus, also dem niedrigeren Wert.</b></div>
<br />
<b>417.830 (insgesamt)</b><br />
<br />
Dies entspricht <b>5,15 Antragstellern pro 1000 Einwohnern</b> (gemessen an der Bevölkerungszahl vom 31.12.2014).<br />
<br />
<b>So hat sich das auf die Quartale und Monate verteilt:</b><br />
<br />
155.410 (4. Quartal)<br />
======<br />
46.730 (12/2015)<br />
55.950 (11/2015)<br />
52.730 (10/2015)<br />
<br />
108.318 (3. Quartal)<br />
======<br />
40.487 (09/2015)<br />
33.447 (08/2015)<br />
34.384 (07/2015)<br />
<br />
80.967 (2. Quartal)<br />
======<br />
32.705 (06/2015)<br />
23.758 (05/2015)<br />
24.504 (04/2015)<br />
<br />
73.135 (1.Quartal)<br />
=====<br />
28.681 (03/2015)<br />
22.775 (02/2015)<br />
21.679 (01/2015)<br />
<br />
<br />
<h4>
2015 - laut Eurostat</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Bei Eurostat (ec.europa.eu) kann man die Erstanträge in Deutschland im Vergleich zu den Erstanträgen in anderen europäischen Ländern sehen.</b></div>
<h5>
Insgesamt in der EU (28 Mitgliedsstaaten)</h5>
1.255.640 (= 2,47 Antragsteller pro 1000 Einwohner)<br />
<h5>
Davon in Deutschland</h5>
441.800 (= 5,44 Antragsteller pro 1000 Einwohner - Platz 5 in EU*)<br />
<br />
* Deutschland hat 2015 in der EU zwar die meisten Asyl-Erstanträge entgegen genommen, im Vergleich zur Einwohnerzahl hat jedoch Ungarn die meisten Asyl-Erstanträge entgegen genommen, danach Schweden, Österreich und Finnland und dann erst Deutschland.
<br />
<br />
<h4>
2014 - laut Eurostat</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Schätzungsweise 90% der folgend aufgeführten Asylanträge sind Erstanträge.</b></div>
<h5>
Insgesamt in der EU (28 Mitgliedsstaaten)</h5>
626.000
<br />
<h5>
Davon in Deutschland</h5>
203.000 (= 2,5 Antragsteller pro 1000 Einwohner - Platz 6 in EU)<br />
<br />
<br />
<h4>
2013 - laut Eurostat</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Schätzungsweise 90% der folgend aufgeführten Asylanträge sind Erstanträge.</b></div>
<h5>
Insgesamt in der EU (28 Mitgliedsstaaten)</h5>
434.160
<br />
<h5>
Davon in Deutschland</h5>
126.795 (= 1,6 Antragsteller pro 1000 Einwohner)<br />
<br />
<br />
<h4>
2012 - laut Eurostat</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Schätzungsweise 90% der folgend aufgeführten Asylanträge sind Erstanträge.</b></div>
<h5>
Insgesamt in der EU (27 Mitgliedsstaaten)</h5>
331.975
<br />
<h5>
Davon in Deutschland</h5>
77.500 (= 1 Antragsteller pro 1000 Einwohner)<br />
<br />
<br />
<h4>
2011 - laut Eurostat</h4>
<br />
<div class="hervorhebung"><b>
Schätzungsweise 90% der folgend aufgeführten Asylanträge sind Erstanträge.</b></div>
<h5>
Insgesamt in der EU (27 Mitgliedsstaaten)</h5>
301.375
<br />
<h5>
Davon in Deutschland</h5>
53.260 (= 0,7 Antragsteller pro 1000 Einwohner)<br />
<br />
<br />
<h4>
Quellen</h4>
<ul>
<li><a href="http://ec.europa.eu/eurostat/de/web/asylum-and-managed-migration/publications" target="_blank">Veröffentlichungen Eurostat</a> (ec.europa.eu)</li>
<li><a href="http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7203837/3-04032016-AP-DE.pdf/9fcd72ad-c249-4f85-8c6d-e9fc2614af1b" target="_blank">Erstmalige Asylanträge in der EU 2015</a> (ec.europa.eu)</li>
<li><a href="https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Zensus_Geschlecht_Staatsangehoerigkeit.html" target="_blank">Bevölkerungszahl DE</a> (www.destatis.de, siehe 31.12.2014)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/DE/Infothek/Statistiken/Asylzahlen/asylzahlen-node.html" target="_blank">Startseite Asylgeschäftsberichte DE</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201501-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Januar 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201502-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Februar 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201503-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">März 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201504-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">April 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201505-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Mai 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201506-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Juni 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201507-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Juli 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201508-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">August 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201509-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">September 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201510-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Oktober 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201511-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf;jsessionid=E10A87F975853CCD635FBDD416AE9632.1_cid359?__blob=publicationFile" target="_blank">November 2015</a> (www.bamf.de)</li>
<li><a href="http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201512-statistik-anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?__blob=publicationFile" target="_blank">Dezember 2015</a> (www.bamf.de) </li>
</ul>
<br /><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-16575047625714197912015-07-24T19:30:00.000+02:002016-10-19T04:27:04.105+02:00Was ein Behinderter sagen darfVor einigen Tagen hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" ein Interview mit Monica Lierhaus und ihrer Mutter veröffentlicht, in dem diese über ihre Emotionen seit den OPs berichten <span style="color: #cccccc;">[siehe Link 1]</span>.<br />
<br />
Obwohl es dabei ausschließlich um die Emotionen von Frau Lierhaus und ihrer Familie ging, fühlten sich einige Menschen zu Kritik an dem Interview berufen, als würde das Interview vom Leben mit Behinderung im Allgemeinen gehandelt haben.
<br />
<a name='more'></a><hr />
Mit ihren Antworten hätte Frau Lierhaus "die Arbeit von vielen zunichte gemacht", wurde behauptet. Was ein Behinderter wann wie sagen darf und welche Haltung er zu seiner Behinderung und zu seinem Leben zu welchem Zeitpunkt haben sollte, gaben Repräsentanten von Behindertenorganisationen allen Ernstes zum Besten <span style="color: #999999;">[siehe Link 2]</span>.<br />
<br />
Im Blog "Stufenlos" auf "Zeit Online" wirft die Autorin Frau Lierhaus eine negative Einstellung vor, mit der sie anderen Behinderten schade, wenn sie sie "hinausposaunen" würde <span style="color: #cccccc;">[siehe Link 3]</span>.<br />
<br />
<b>Der Link 3 lohnt sich jedoch wegen der vielen weisen Kommentare, die es unterhalb des Artikels über mehrere Seiten gibt. Gut zu sehen, dass sich viele Menschen dafür interessieren, wie sich jemand wirklich fühlt und ihm auch zugestehen, dass er das unzensiert mitteilt, erst recht dann, wenn er danach gefragt wird.</b><br />
<br />
Samuel Koch merkte zum Thema an <span style="color: #999999;">[siehe Link 4]</span>:
<br />
<blockquote>
"Ich finde es gut, dass auch Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, nicht immer 'Sonnenschein' vermitteln und 'Alles ist gut'-Parolen verteilen."</blockquote>
<br />
<h4>
Links dazu:</h4>
<ol>
<li><a href="http://www.haz.de/Nachrichten/Sport/Uebersicht/Monica-Lierhaus-im-RND-Interview-ueber-ihre-Hirnoperation-und-ihr-Comeback" target="_blank">Monica Lierhaus: "Würde die OP nicht wieder machen"</a> (Interview von Marco Fenske mit Monica Lierhaus und ihrer Mutter, haz.de, 16.07.2015)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/unterhaltung/stars/kritik-monica-lierhaus-aussage-gau-30777080" target="_blank">Kritik an Monica Lierhaus: "Aussage kommt einem GAU gleich"</a> (Interview von Christa Roth mit Vertretern von Behindertenorganisationen, web.de, 20.07.2015)</li>
<li><a href="http://blog.zeit.de/stufenlos/2015/07/18/der-baerendienst-von-monica-lierhaus/" target="_blank">Der Bärendienst von Monica Lierhaus</a> (Christiane Link , blog.zeit.de, 18.07.2015)</li>
<li><a href="http://web.de/magazine/unterhaltung/stars/samuel-koch-monica-lierhaus-schutz-30775572" target="_blank">Samuel Koch nimmt Monica Lierhaus in Schutz</a> (jwo, web.de, 20.07.2016)</li>
</ol>
<div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-30209469435759609192015-01-31T21:45:00.001+01:002016-01-20T13:03:47.693+01:00Danke, Herr von WeizsäckerDanke, Herr von Weizsäcker, dass ich Sie als Bundespräsidenten erleben durfte. Mit Ihrer Art, stets Wesentliches mitzuteilen, nie zu wenig oder zu viel zu sagen, sondern treffend nur das, was sie aufgrund von Reflektionen, tatsächlich sagen wollen, waren Sie mir ein Vorbild. Sie waren das einzige Beispiel für konzentrierte Mitteilungen gepaart mit guter Absicht. In wichtigen Situationen, konnte ich mich an Ihrem Beispiel orientieren. Gerne hätte ich dieses Verhalten zu meinem Standard gemacht, aber dazu war ich zu schwach. In manchen Situationen versuche ich es aber immer wieder nach besten Kräften.<br />
<br />
<a href="http://www.taz.de/Richard-von-Weizsaecker-gestorben/!153868/" target="_blank">http://www.taz.de/Richard-von-Weizsaecker-gestorben/!153868/ </a><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-19973678653408075422014-07-18T01:10:00.001+02:002016-01-05T06:03:39.024+01:00Zu hohe Mieten für arme FrauenLetztens sah ich einen Bericht, in dem es um Mietpreise in München ging und darum, dass diese mittlerweile so horrend hoch seien, dass arme Menschen dort nicht mehr wohnen könnten. In anderen hippen Großstädten ist übrigens eine ähnliche Entwicklung zu beobachten.<br />
<br />
Es wurde eine Alg2-Empfängerin begleitet, die auf der Suche nach einer neuen, bezahlbaren Wohnung war, weil die kürzliche Mieterhöhung ihrer letzten Wohnung vom Amt nicht mehr getragen wurde.
<a name='more'></a><hr />
Ergebnis: Es gab keinen bezahlbaren Wohnraum für sie. Ihre letzte Hoffnung war die "Stelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit". Dort konnte man ihr aber leider nur raten, nach Leipzig zu ziehen. Dort seien die Mieten bezahlbar.<br />
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<a href="http://www.luftlinie.org/Muenchen/Leipzig" target="_blank">http://www.luftlinie.org/Muenchen/Leipzig</a><br />
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Fragt sich, ob die Stadt München erwägt, einen Shuttle-Service zu bieten, um sich ihrer Sozialgeld-Empfänger zu entledigen und was die Stadt Leipzig davon hält, dass sie nun die Wohnkosten der verarmten (vor allem weiblichen) Bürger aus reichen Städten tragen soll.
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Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-60552809019468619652014-06-03T14:27:00.001+02:002016-01-05T06:04:07.794+01:00Wir buddeln die Meere leerWir haben den Kreislauf des Sandes in Flüssen und Meeren schon lange empfindlich unterbrochen, weil wir immer weniger Sand über Flüsse in die Meere fließen lassen und industriell und maffiös Sand aus dem Meer baggern. An den Küsten kommt deshalb auf natürlichem Weg kein Sand mehr an.
<a name='more'></a><hr />
Die Küstenerosion behandeln Entscheider in Touristengebieten, ausgerechnet, indem sie das gleiche machen, was für die Erosion verantwortlich ist, nämlich indem sie für viele Millionen Euro regelmäßig Sand aus dem Meer baggern und an ihre Küsten kippen lassen, damit sie überhaupt noch Strand haben. Und sie häufen Steine auf, damit ihr Sand möglichst lange da bleibt. Dadurch bewegt er sich nicht mehr zum Nachbarn, der dann deshalb das selbe machen muss. Und dessen Nachbar auch und dessen Nachbar auch und ...<br />
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Die Malediven verschwinden, weil der Sand fehlt, der sich sonst ablagern würde.<br />
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Sand im und am Meer ist nicht nur Sand, sondern Lebensraum. Das kümmert die Baggerer und Schütterer aber nicht. Die machen alles platt.
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Wo bleibt der Sand?</h4>
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Wir bauen damit Straßen, Häuser, Bürohäuser, Wolkenkratzer, Flughäfen, Fabriken, Schwimmbäder, Kaufhäuser, Warenlager, Prestigeobjekte, Abschreibungsobjekte, die niemals benutzt werden, wir füllen Sand auf Spielplätze und auf Strände, ... In fast allem, was wir tagtäglich benutzen, steckt Sand: Zahnpasta, Elektronik, Glas, Kunststoff, ...<br />
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Einmal zu Beton gemischt, ist der Sand für eine Ewigkeit als Sand unbrauchbar.<br />
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<h4>
Kann man die Katastrophe stoppen?</h4>
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Man muss! Aber man wird nicht. Genauso wenig wie den Regenwald, wird man letztlich den Sand ausreichend bewahren oder den selbstgemachten Klimawandel verhindern.<br />
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Klar, man kann recyclen. Das wird ein paar Eimer Neusand sparen. ...<br />
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Ich sag's nicht gerne, aber, wovon wir dauerhaft genug haben werden, ist <b><i>Scheiße.</i></b> Japaner können daraus schon Nahrung herstellen. Als Baumaterial müsste das doch erst recht geeignet sein. Wären die Weltgemeinschaft und ihre Finanzgeier nicht immer nur auf den schnellen und stetig steigenden Profit aus, könnte man sich zusammen tun und genau auf dem Gebiet gut finanziert forschen und schneller voran kommen.<br />
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Übrigens fällt mir zum Thema Sand ein Bericht ein, aus einer Region, in der Hunger herrscht und in der Frauen Sand kaufen, den sie mit Wasser vermischen und daraus Kekse trocknen, die sie als Nahrungsmittel verkaufen. Damals dachte ich, die fressen da inhaltsleeren Dreck und zahlen auch noch dafür. (Okay, nicht sehr viel anders als das, was einfache Leute hierzulande essen.) Aber jetzt ist mir klar, dass man dort einen wertvollen Mineralstofflieferanten verarbeitet und verspeist. Das ist sinnvoller, als ihn mit Zement zu verschmutzen und beispielsweise darauf rumzutrampeln.<br />
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<h4>
Mehr dazu:
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<li><a href="http://future.arte.tv/de/thema/straende-gefahr" target="_blank">Strände in Gefahr?</a></li>
<li><a href="http://www.arte.tv/guide/de/046598-000/sand-die-neue-umweltzeitbombe" target="_blank">Sand - Die neue Umweltzeitbombe</a></li>
<li><a href="http://www.salzburg.com/nachrichten/medien/sn/artikel/umweltzeitbombe-sand-aufruettelnde-arte-doku-103544/" target="_blank">Umweltzeitbombe Sand: Aufrüttelnde Arte-Doku</a></li>
<li><a href="http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/raubbau-an-einem-wichtigen-rohstoff-sand-wird-zur-schmuggelware/8301722.html" target="_blank">Sand wird zur Schmuggelware</a></li>
<li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Sand" target="_blank">Sand</a> (Wikipedia)</li>
<li><a href="http://www.express.de/panorama/ekel-recycling-wissenschaftler-entwickelt-burger-aus-kot,2192,8579036.html" target="_blank">Wissenschaftler entwickelt Burger aus Kot</a></li>
</ul><div class="blogger-post-footer"><br />
Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
<br /></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7606806642495334183.post-33457556963272303932014-06-01T09:10:00.000+02:002016-01-05T06:04:19.232+01:00BND will künftig arbeiten wie NSADazu muss er technisch aufrüsten und unbegründete Echtzeit-Ausspäh- und Datensammel-Rechte haben. Er will die sozialen Netzwerke abbilden und von allem, was da kommuniziert wird, quasi eine Blindkopie haben.<br />
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Er braucht Software, um Zielpersonen biometrisch identifizieren zu können und Software, um eigene Agenten aber biometrisch verfremden zu können.
<a name='more'></a><hr />
Wozu das alles?<br />
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Weil es alle machen, um die heimische sowie weltweite politische und wirtschaftliche Situation einschätzen zu können und zum Vorteil für das Land darauf reagieren zu können. Der BND beliefert mit seinen Analysen täglich das Kanzleramt und bei angemeldetem Bedarf auch eine Reihe anderer Stellen.<br />
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<h4>
Mehr dazu:</h4>
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<li><a href="http://www.sueddeutsche.de/digital/auslandsgeheimdienst-bnd-will-soziale-netzwerke-live-ausforschen-1.1979677" target="_blank">BND will soziale Netzwerke live ausforschen</a></li>
<li><a href="http://www.taz.de/Online-Spaehplaene-des-BND/!139505/" target="_blank">Online-Spähpläne des BND - Geheime Live-Schalte</a></li>
<li><a href="http://www.bnd.bund.de/DE/_Home/home_node.html" target="_blank">Webpräsenz des Bundesnachrichtendienstes </a></li>
<li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst" target="_blank">Wikipedia zum Bundesnachrichtendienst</a></li>
<li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/BND-Gesetz" target="_blank">Wikipedia zum BND-Gesetz</a></li>
<li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_Gehlen" target="_blank">Wikipedia zur Organisation Gehlen (Vorläufer des BND)</a></li>
</ul>
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Mein Kommentar dazu:</h4>
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Dass der BND das braucht, wenn weltweit alles so läuft, sehe ich ein. Ich wüsste nicht, wieso NSA oder Google mehr von mir analysieren können sollten, als der BND. Der BND soll ja letztlich in meinem Sinne sammeln und auswerten.<br />
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Ich hoffe dabei auf möglichst wenige Spinner im Dienst und möglichst wenige böse Absichten der Analyseverwerter.<br />
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Dass die Welt so tickt, birgt allerdings gewaltige Gefahren. Langfristig gesehen, kann damit Big Brother spielen, wer Böses will. Mittelfristig sehe ich modernere Manipulationen und Gleichschaltungsentwicklungen. Wie kurz die Frist ist, in der das Machthaber nur dazu nutzen, dass sie fundiertere Entscheidungen treffen und Pläne schmieden können, ist für mich fraglich.
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Nachtrag 05.06.2014:</h5>
Schöner wäre es selbstverständlich, wenn absolut niemand auf der Welt Verbindungsdaten und Kommunikationsinhalte speichern dürfte und auch nicht speichern würde. Wenn man aber Spionage-Behörden unterhält, muss man sich wohl nicht wundern, wenn tatsächlich spioniert wird.
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Vor einiger Zeit regte man sich auf, dass ein Postunternehmen Daten zum Briefversand gespeichert hatte. Da war gespeichert worden, wer wann einen Brief an wen geschickt hatte. - Die Verfolgung von Online-Verbindungsdaten ist noch viel umfangreicher. Und wenn auch noch die Inhalte mitgelesen werden, dann kommt das Wanzen in sämtlichen Wohnbereichen und auf jedem Schritt und Triit der Leute gleich; denn ein Großteil der Kontakte und Kommunikation findet mittlerweile online und mobil statt.
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Autorin: Ute Ziemes, Köln (machthaber.de)
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