20.06.2012

Machen Sie ein Foto von ihren Fischstäbchen

... aus nostalgischen Gründen und auch, um sich zu schämen.
Ich hatte mal eine Testversion eines Computer-Spiels von Microsoft. Den Namen weiß ich nicht mehr. Da konnte man Siedlungen anlegen, Bäume fällen, Landwirtschaft betreiben, fischen, ein Heer aufbauen. Letzteres musste man auch, selbst, wenn man das gar nicht wollte, weil sonst tatsächlich Feinde kamen und einen brutal nieder metzelten und das Land ausbeuteten und besetzten. Man konnte auch Prediger generieren, die Gegner durch ihre Predigten umkehrten und zu eigenen Leuten machten und die außerdem Verwundete heilen konnten. Prediger zu generieren kostete jedoch viel Gold, das man nicht hatte, wenn man nicht in andere Länder eingefallen war und dort Raubbau betrieben hatte. Das Spiel endete immer damit, dass eine Partei zwar gewann, aber restlos alles abgebaut war, niemand mehr Bäume hatte, keine Landwirtschaft mehr betrieben werden konnte und die Meere leer gefischt waren. Die Bäume wuchsen auch nicht neu und die Fische kamen nicht wieder. Ich habe das Spiel mal testweise ewig weiter laufen lassen, um zu schauen, ob nach diesem GAU das Leben zurück kehrt und Frieden möglich ist. - Nö! - Übrig blieb immer eine Ruinenwüste ohne jegliche Lebensgrundlage für die verbliebenen Siedler.

Wie weise vom Spiele-Erfinder. Jetzt sind wir nämlich kurz davor.
Der Regenwald wird irgendwann verschwunden sein und die Meere sind schon sehr bald leer. Von der EU mit enormen Geldmengen geförderte Riesen-Schiffe fischen sogar vor Afrika und holen da mit einem einzigen Mega-Netz quasi den kompletten Fischbestand einer Region aus dem Wasser. Die afrikanischen Fischer, deren korrupte Machthaber den Europäern die Fischfang-Rechte verkauft haben, gehen mittlerweile fast leer aus.

Wie kann das sein, fragen Sie sich, es gäbe doch Beschränkungen und wir wären doch die Guten? Nein, wir sind nicht die Guten und jede Beschränkung wissen wir effektvoll zu beschränken.

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