03.01.2011

Soziale Gerechtigkeit 2010

Im Ergebnis einer Studie, die 31 Industriestaaten darauf hin untersucht hat, wie gerecht ihre Gesellschaften funktionieren, landete Deutschland insgesamt auf Platz 15.
Die hohe Kinderarmut in unserem Land wurde sogar als besorgniserregend bezeichnet. (Vermutlich bezieht sich das auf die Kindermenge und die Belastung der jungen Generationen gegenüber älteren. Auf den Umstand, dass viele Kinder bei uns in Armut leben müssen, sieht man nämlich selten besorgte Reaktionen. Leider.)

Jedes neunte Kind in Deutschland ist, laut Studie, aber auch arm. Da Armut in Deutschland zugleich meistenfalls Schulmisserfolg bedeutet und Geringqualifizierte kaum Aussicht auf Jobs haben (von denen sie leben können), ändert sich für den Personenkreis und seine Nachkommen auch künftig nichts. In Puncto "Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit" landet Deutschland daher auf dem letzten Platz. Trotz hoher Wirtschaftskraft investiert unser Staat wenig in die frühkindliche Förderung dieses Personenkreises.

Der deutschen Sozialpolitik wird unzureichende Effektivität bescheinigt. Es würde viel Geld in Statussicherung gesteckt, aber nichts in etwas, das eine Änderung bewirken könnte.

Die Ungleichverteilung zwischen Arm und Reich hat, innerhalb der letzten 20 Jahre, in kaum einem anderen Industriestaat so stark zugenommen, wie bei uns.

(Meines Erachtens wird das auch noch lange so weiter gehen; denn diejenigen, die an Stellen sitzen, wo entsprechende Entscheidungen getroffen werden oder Einfluss darauf genommen wird, sind an Gerechtigkeit gar nicht interessiert. Es geht ja nicht um Gerechtigkeit für sie, sondern um Gerechtigkeit für die anderen. Möglichst wenig Geld für die Benachteiligten ausgeben müssen, das ist ihr Interesse.)

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